"Auf unsre Art" "Auf unsre Art" aus Gentha: Musiker finden sich zu neuer Formation zusammen.

Gentha - Das Spiel auf einem Instrument ist für sie längst Normalität, Musik seit jeher ein wichtiger Teil ihres Lebens. Vor knapp sechs Monaten fanden in Gentha sieben Männer zueinander, um ihrer Liebe zur Musik eine gemeinsame Richtung zu geben.
Band aus Gentha will Altes mit Neuem verbinden
Drei Taktschläge gibt Schlagzeuger Michael Fritzsche mit den Sticks vor, dann folgen ihm die anderen sechs, zeichnen dem Notenblatt vor ihnen ein akustisches Gesicht. Alle zwei Wochen einmal finden Hannes und Michael Fritzsche, Jens Fromm, Gunter Hannemann, Frank Dölz, Peter Lehmann und Maik Stein in Gentha zusammen, um das bestehende Repertoire zu festigen und neue Lieder einzustudieren.
Das Genre, dem sie sich verschrieben haben, ist die Blasmusik. Blaskapellen sind beliebter denn je, finden zunehmend auch bei jüngeren Zuhörern Gefallen. Entscheidend dabei ist, dass man das Alte, Traditionelle wieder entdeckt und es gleichsam mit dem Neuen verbindet. Diese Entwicklung ist Teil eines neuen Heimatbewusstseins, das auch in der Region Jessen zu spüren ist.
Initiator der noch jungen Formation, die sich den Namen „AuA“ gegeben hat, ist Hannes Fritzsche. Als Schlagzeuger der Elbaue-Musikanten kennt er die Blasmusikantenszene, ist bestens mit ihr vertraut. Sein Drang nach musikalischer Selbstverwirklichung ließ in ihm vor längerer Zeit schon den Gedanken reifen, auch das Trompetenspiel zu lernen.
„Alleine macht das Üben aber keinen Spaß“, bekennt er. Ändern ließe sich die Situation am schnellsten, in dem man Gleichgesinnte mit ins Boot holt, entschied er eines Tages. Eine Geburtstagsrunde bot den perfekten Anlass, die Idee publik zu machen. Schneller als erwartet, erhielt Fritzsche eine Zusage nach der anderen, so dass dem Start des Projektes nichts im Wege stand.
Erlernt haben alle sieben ihr musikalisches Handwerk an der Musikschule. Einige wie Peter Lehmann musizieren darüber hinaus seit vielen Jahren in Kapellen.
Lehmann steht als Musiker seit fünf Jahrzehnten auf der Bühne, ist vielen in der Region als ehemaliges Mitglied der Elbaue-Musikanten oder aktuell als dritter Mann des Captain Cook Trios bekannt. Trotz dieser Erfahrungen sieht sich Lehmann als eines von sieben kleinen Rädchen im großen Getriebe, das nur ein Ziel kennt - die Suche nach dem perfekten Klang.
Dem kommen die Männer schrittweise näher. Etwa 25 Titel umfasst ihr Repertoire derzeit, allesamt aus den Bereichen Blasmusik und Schlager. Was die Besonderheit der Formation ausmacht, ist ihre Besetzung. Wohl auch deshalb kam es zu ihrem Namen, der eine Abkürzung für „Auf unsre Art“ ist.
„Im Gegensatz zu anderen Besetzungen findet bei uns neben Saxofon, Trompete, Schlagzeug und Klarinette auch ein Bass seinen Platz“, erläutert Hannes Fritzsche. Experimente, bei denen sich Elemente von Rock- und Blasmusik vereinen, liegen im Trend. Schwierig gestaltet sich dafür aber die Beschaffung von Noten, die der etwas unüblichen Besetzung gerecht werden.
Seit ihrer ersten Probe sehen sich die Mitglieder von „AuA“ als eingeschworenes Team. Den Spaß am gemeinsamen Spiel merkt man ihnen an, hört die Freude heraus, die sie dabei empfinden. Mit ihrer Formation durch die Dörfer ziehen, auf Festen oder anderswo aufspielen, ist jedoch nicht ihr Ansinnen. Es soll ein gemeinsames Hobby bleiben, frei von Termindruck.
„Auf unsre Art“ will nicht ganz auf Publikum verzichten
Gleichwohl probieren sich die sieben hin und wieder vor Publikum aus. Die Weihnachtsmärkte in Ruhlsdorf und Gentha boten ihnen willkommene Anlässe. „Es war ein schönes Gefühl, die Reaktionen der Zuhörer unmittelbar zu spüren, ihren Beifall entgegen zu nehmen“, blickt Jens Fromm zurück.
Einmal Musiker, immer Musiker, fasst Peter Lehmann seine Maxime zusammen. So wie ihm, geht es allen Mitgliedern von „AuA“. Damit gilt als sicher, dass sich die Formation noch lange Zeit am Klang der Noten erfreut. Ganz so wie es ihnen gefällt, eben auf ihre Art. (mz)