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Weltblutspendertag Weltblutspendertag: Der 29-jährige Hettstedter Steffen Müller wird für Einsatz geehrt

Von Anja Förtsch 14.06.2017, 10:30
Seit den Freistunden immer dabei: Steffen Müller mit Blutspender-Pass
Seit den Freistunden immer dabei: Steffen Müller mit Blutspender-Pass Lukaschek

Hettstedt - Wenn jemand für sein langjähriges Engagement beim Blutspenden ausgezeichnet wird, dann ist diese Person schon etwas betagter. Denn Blutspenden, das ist doch nur etwas für alte Leute, das machen Opis und Omis, klar, aber doch niemand unter 50. Dass diese Vorstellung aber grundfalsch ist, dafür ist Steffen Müller der beste Beweis. Denn der 29-jährige Hettstedter spendet schon seit Jahren regelmäßig Blut - und wird nun dafür geehrt.

Zum Weltblutspendertag am Mittwoch wird Müller als einer von 65 Personen aus ganz Deutschland in Berlin vom Deutschen Roten Kreuz ausgezeichnet. Müller und die Übrigen hätten „im Laufe ihres zum Teil jahrelangen Engagements als Blutspender mit ihrer kontinuierlichen Spendertätigkeit einen wichtigen Beitrag zur Behandlung und Heilung schwerkranker Patienten in ihrer Heimatregion geleistet“, heißt es offiziell vom DRK. „Ich glaube, in meinem Fall gab besonders mein Alter den Ausschlag“, sagt der 29-Jährige lachend. „Es gehen ja immer weniger junge Leute zum Blutspenden. Da ist es natürlich ein bisschen Werbung, wenn junge Leute ausgezeichnet werden.“

Der Internationale Weltblutspendertag findet an diesem Mittwoch bereits zum 14. Mal statt. In diesem Jahr werden in Berlin insgesamt 65 Spender aus ganz Deutschland im feierlichen Rahmen geehrt. „Sie haben sich als ehrenamtliche Helfer oder Blutspender beim DRK besonders engagiert, denn Präparate aus Spenderblut sind in der modernen Medizin unverzichtbar“, teilt der DRK-Blutspendedienst mit.

Bereits seit Jahren sind die Zahlen der Spender rückläufig, gerade in den Sommermonaten werden häufig die Blutspenden knapp. Neben Steffen Müller wird ein weiterer Sachsen-Anhalter geehrt: Klaus-Gunther Seyffert aus Bernburg.

Und dass Müller in seinem jungen Alter überhaupt selbst zum Spenden gekommen ist, war eher Zufall: „Als ich damals in der Berufsschule war, stand einmal ein Blutspendemobil vor der Schule. Naja und wer an dem Tag spendete, hatte die letzten zwei Unterrichtsstunden frei“, erzählt er und lacht.

Seitdem ist das Spenden für den jungen Mann zur Routine geworden. „Immer wenn ich ein Schild sehe, auf dem ein Spendertag angekündigt wird, gehe ich hin.“ 42 Spenden sind damit inzwischen zusammengekommen. Dass er dafür einmal ausgezeichnet werden würde, hat er aber nie erwartet. „Als der Anruf kam, dachte ich erst, das sei ein Scherz“, erzählt der Hettstedter. „Ich musste tatsächlich erst einmal nachschauen, ob es so etwas wie den Weltblutspendertag überhaupt gibt.“

Mann aus Hettstedt ist Rekordhalter im Blutspenden

Müllers Antrieb sei es stets, anderen zu helfen. „Ob Spenden von mir schon einmal für Patienten benutzt wurden, weiß ich allerdings nicht. Das erfährt man nicht“, sagt Müller. Und hat er selbst schon einmal eine Blutspende benötigt? Trotz seiner Leidenschaft fürs Fußballspielen, die ja nicht selten mit Verletzungen endet: „Nein - zum Glück bisher nicht.“

Das Blutspenden scheint übrigens Methode in der Kupferstadt zu haben. Erst im März knackte der Hettstedter Lothar Hentschel die Marke von 200 Spenden. Bis dahin dauert es für Müller noch - aber der 74-jährige Hettstedter Rekordhalter ist ja auch um so einige Jahre älter.

Und umso voller ist auch Hentschels knallgelber Blutspender-Pass. Seinen eigenen hat Müller auch stets und ständig dabei. Noch ist da deutlich mehr Platz als beim Hettstedter Spender-Original. Aber wenn er so weitermacht, geht das sicher schneller als gedacht. (mz)