1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Hettstedt
  6. >
  7. Vor 25 Jahren: Vor 25 Jahren: Spielmannszug "Einetal" aus Alterode tritt bei New Yorker Parade auf

Vor 25 Jahren Vor 25 Jahren: Spielmannszug "Einetal" aus Alterode tritt bei New Yorker Parade auf

Von Anke Losack 22.03.2017, 14:00
Karin und Klaus-Peter Ballhorn schauen sich Erinnerungsstücke von ihrer USA-Reise mit dem Spielmannszug Alterode an.
Karin und Klaus-Peter Ballhorn schauen sich Erinnerungsstücke von ihrer USA-Reise mit dem Spielmannszug Alterode an. Lukaschek

Alterode - „Wir haben in New York und Washington gespielt, vor dem Weißen Haus und auf den Treppen des Capitols“, erzählt Klaus-Peter Ballhorn (70). Er führte 34 Jahre lang den Spielmannszug „Einetal“ Alterode als Tambourmajor an. Bei ihm und anderen im Ort hat das Vorhaben des Hettstedter Spielmannszuges, der in diesem Jahr in die USA reisen und dort an der WM teilnehmen will, Erinnerungen geweckt.

Spielmannszug aus Alterode als erste ostdeutsche Formation in USA aufgetreten

Daran, dass der Spielmannszug aus Alterode auch in Amerika war. Vor fast 25 Jahren, im September 1992. Der Verein nahm damals an der Steuben-Parade teil, einem traditionsreichen Umzug, der jedes Jahr auf der Fifth Avenue in New York City stattfindet.

„Das vergisst man niemals, das war ein Erlebnis“, meint Ballhorn zu der USA-Reise. Der Spielmannszug Alterode sei „als erste ostdeutsche Formation in den USA aufgetreten“, fügt er an. Durch die Initiative eines in Amerika lebenden Alteröders habe man eine Einladung zu der Veranstaltung erhalten.

Dieser vermittelte zudem ein Reisebüro, das für die Spielleute ein Programm zusammenstellte: Mit dem Bus ging es beispielsweise zu den Niagarafällen, nach Kanada, es wurden Stadtrundfahrten in Washington und New York durchgeführt und natürlich viel Musik gemacht. 22 Spielleute des Alteröder Vereins unter Leitung von Werner Weber reisten 1992 über den großen Teich.

„Unser Bemühen war, alle mitzunehmen, auch die Ehepartner“, erzählen Ballhorn und seine Frau Karin. Große finanzielle Anstrengungen seien unternommen worden, um das Vorhaben umzusetzen, wie sie sagen. „Das Vereinskonto war am Ende leer und auch das Privatkonto“, meint Karin Ballhorn lachend. Weit über 2.000 D-Mark pro Person habe die Reise gekostet.

Unterstützung für Reise der Alteröder Spielleute aus der gesamten Region

Wie der Hettstedter Spielmannszug heute große Unterstützung für ihre USA-Pläne erhält, erging es auch den Alterödern damals. Finanzielle Hilfe gab es von der Landesregierung, vom Landkreis mit seinem Landrat Hans-Peter Sommer, der damaligen Kreissparkasse Hettstedt, der Gemeinde Alterode, von ortsansässigen Firmen und Privatpersonen. „Wegen der Reise war große Aufruhr hier im Ort“, erinnert sich Klaus-Peter Ballhorn.

Es gibt viele Ähnlichkeiten zu den Vorbereitungen des Hettstedter Spielmannszuges für ihre USA-Reise, wie Ballhorns feststellen. Allerdings liegen 25 Jahre dazwischen. Seither ist viel passiert. Dennoch: Das Erlebnis Amerika wird für die Alteröder unvergessen bleiben. Dass die Reise in die USA und der Auftritt dort auch für die Hettstedter besonders werden, sind sie sich sicher. (mz)

Ein Foto des Spielmannszugs Alterode vor dem Capitol, dem Sitz des amerikanischen Kongresses, in Washington.
Ein Foto des Spielmannszugs Alterode vor dem Capitol, dem Sitz des amerikanischen Kongresses, in Washington.
Privat