Verein Mansfelder Bergwerksbahn Verein Mansfelder Bergwerksbahn: Dampfloks laden zum Fotoshooting

Hettstedt/MZ - Es war ein ganz besonderer Moment für Torsten Jäger, als die Dampfloks der Mansfelder Bergwerksbahn mit den Nummern 9, 10, 11 und 20 auf dem Gelände der Kupferkammerhütte in Hettstedt wie aufgereiht standen. Schon lange hatte der Hettstedter auf dieses Fotoshooting gewartet. Dabei schreckte ihn auch nebliges Wetter mit leichtem Nieselregen und die frühe Morgenstunde nicht ab, um die dampfenden Motive in das günstigste Bild zu rücken.
Der 44-Jährige befasst sich schon seit längerem mit der Fotografie und sucht dabei immer außergewöhnliche Motive, wie den seltenen Anblick einer Lokparade, der sich am Sonntagmorgen bot. Burkhard Bohn war eigens aus Wittenberge nach Hettstedt zur Kupferkammerhütte angereist, um den Anblick der vier nebeneinander stehenden Loks der Mansfelder Bergwerksbahn mit seinem Fotoapparat festzuhalten. Bohn ist Leiter eines Eisenbahnmuseums in Wittenberge für historische Lokschuppen. „Unsere Anlage ist großspurig und da ist eine Kleinspurbahn live zu sehen immer etwas Besonderes“, sagte er.
Während sich die „Hobbyknipser“ untereinander austauschten und den günstigsten Platz für ihre Aufnahmen suchten, machte Heizer Ulrich Funke schon kräftig Dampf unter dem Kessel, denn Lok 20 nahm an diesem Tag auch noch eine Fahrt nach Benndorf auf.
Der Verein Mansfelder Bergwerksbahn wurde 1991 mit dem Ziel gegründet, Gleiskörper und rollendes Material vor der Verschrottung zu bewahren. Herbert Teutsch, damals Leiter der Mansfeld Transport GmbH, suchte nach Verbündeten, um die Bahn zu retten und fand den Lehrer Thomas Fischer, der die Vereinsgründung auf den Weg brachte, die schließlich von 16 Eisenbahnfreunden in der Bahnwerkstatt Klostermansfeld vollzogen wurde.
„Wir machen an jeder Station einen längeren Halt, damit die Interessenten auch genügend Zeit für ihre Aufnahmen haben“, so Thomas Fischer, Vorsitzender des Vereins Mansfelder Bergwerksbahn. Die Freizeitfotografen versammelten sich nicht nur an Deutschlands ältestem noch in Betrieb befindlichen Kleinspurbahnhof, sondern viele standen auch an der Strecke, als Dampflok „20“ inklusive Güterwaggons vorbei schnaufte.
Heizer Ulrich Funke, der als Ingenieur bei der Deutschen Bahn AG arbeitet, freut sich immer, wenn er Schreibtisch und PC gegen Arbeitskombi und schwarze Hände eintauschen kann. „Diese Strecke ist für mich die schönste in Deutschland“, schwärmte Funke, während er die Kohlen in den Kessel schippte. Und auch für Lokführer Stefan Wilke aus Halle ist der Anblick von vier Dampfloks nebeneinander nicht alltäglich, und so machte er ebenfalls viele Schnappschüsse. „Feuer, Dampf und dickes Eisen“, faszinieren ihn immer wieder aus Neue. Die alte robuste Technik interessierte ihn schon als Student, denn der heutige Chemiker begann erst als Heizer, bevor er dann im Jahr 2000 den „Lokführerschein“ machte.