Tanz des Jahres 2014 Tanz des Jahres 2014: Award-Aspirant aus Gerbstedt

gerbstedt/MZ - Diesmal könnte es klappen. Mathias Pflug aus Gerbstedt hofft, dass seine Tanz-Choreographie auf der Grundlage von „Run boy Run“, einer bekannten Melodie des Franzosen Yoann Lemoine alias Woodkid, zum Tanz des Jahres 2014 gewählt wird. Es geht um den sogenannten Line Dance, bei dem die Beteiligten in Reihen und Linien vor- und nebeneinander tanzen - jeder für sich und doch synchron wie ein einziger Organismus.
Magazin vergibt Preis
Der 19-Jährige ist für einen der Line Dance Star Awards nominiert. Diese Preise vergibt das Magazin „Living Line Dance“. Wer sie bekommt - darüber stimmen die Anhänger dieser Tanzart per Internet ab. Pflug war schon einmal nominiert - als Anfänger. Für den 1. Platz hat es damals nicht gereicht.
Wie hat der Gymnasiast - Matthias Pflug macht jetzt sein Abitur - diese Tanzart für sich entdeckt? Wie kam er dazu, sogar selbst Tänze zu kreieren? „Begonnen hat es 2010, als meine Mutter einen Line-Dance-Kurs besuchte“, berichtet Pflug. Da wurde auch der Sohn „angesteckt“. Er hat ausgeprägten Sinn für Rhythmus, „Und Line Dance bietet eine große rhythmische Bandbreite“, sagt er. „Stellen Sie sich vor: 100 Menschen tanzen völlig synchron auf einer Fläche. Ein schönes Bild.“
Getanzt wird in kleineren Gruppen
So viele Menschen kommen in Gerbstedt oder Eisleben nicht zusammen. Getanzt wird in kleineren Gruppen. Zum Beispiel in der Turnhalle der Müntzer-Schule in Eisleben. „Manchmal treffen wir uns bei jemandem zu Hause“, sagt Mathias Pflug. „Da kommen Leute auch aus Merseburg oder Zeitz.“ Per Internet wird mit Gleichgesinnten in anderen Ländern kommuniziert. „In Deutschland, aber auch Österreich oder Holland ist Line Dance weit verbreitet.“
Das Tanzen machte ihm Lust auf mehr, auf eigene Kreationen. „Passende Melodien gibt es viele“, sagt Mathias Pflug. „Aber keine Choreographien dazu.“ Also hat er es selbst versucht, hat sich nach und nach reingefuchst. Und zwar so gut, dass sich manche Choreographien national und international etablierten. Wie die für den Preis nominierte. Schon die Nominierung ist eine Auszeichnung. „Als es erfuhr, habe ich mich sehr gefreut“, so der Gerbstedter.
Bis zum 30. Juni kann abgestimmt werden
Die Abstimmung läuft bis zum 30. Juni. Jeder kann sich daran per Internet beteiligen. „Die Jury ist das Publikum aus Österreich, Deutschland und der Schweiz“, so der Gerbstedter. Die Konkurrenz ist auch international - Deutsche, Niederländer, Briten. Die Sieger werden bei einer Gala am 26. Juli in Kalkar am Rhein geehrt.
Trotz der choreographischen Fähigkeiten gehen seine beruflichen Pläne in eine völlig andere Richtung. In der Stadtverwaltung Hettstedt wird der 19-Jährige demnächst zu einem Verwaltungsfachangestellten ausgebildet. „Ich bin gern unter Menschen“, sagt er. In seinem Job in der Verwaltung will er Bürgernähe praktizieren.
Und Line Dance samt Choreographie? „Das bleibt mein Hobby“, sagt Mathias Pflug.