Seniorenhaus Mühlenhof Seniorenhaus Mühlenhof: Zehnjähriges Bestehen wurde gebührend gefeiert

Alterode - Anita Weckert geht durch den Gang im Seniorenhaus Mühlenhof in Alterode, links und rechts gehen die Zimmer der Bewohner ab. Die 89-Jährige läuft sicher, ein Rollator unterstützt sie dabei. „Ein schöner Apparat“, sagt sie und lacht.
Weckert ist bestens gelaunt. Das ist sie eigentlich von Haus aus, doch im Moment gibt es noch einen zusätzlichen Grund für die gute Stimmung. Denn: Weckert feiert Jubiläum. Und das Seniorenhaus Mühlenhof gleich mit.
Anita Weckert lebt seit zehn Jahren im Seniorenhaus Mühlenhof
Vor zehn Jahren wurde die Einrichtung in Alterode gebaut, 30 Bewohner leben hier auf zwei Etagen. Und Anita Weckert ist die einzige, die von Anbeginn dabei ist. Seit mittlerweile einer Dekade wohnt sie hier in Zimmer 18, in dem Fotos von ihren Kindern, Enkeln und Ur-Enkeln hängen. „Das jemand solange in einem Heim lebt, kommt nicht oft vor. Das ist etwas sehr Besonderes“, sagt Silke Voigtländer, Geschäftsführerin und Leiterin des Mühlenhof.
Im Schnitt, sagt sie, blieben Menschen meist nur zwei bis drei Jahre in einer Pflegeeinrichtung, ehe sie versterben. Voigtländer ist auch ein bisschen stolz über dieses besondere Jubiläum. Es zeige, dass ihre Mitarbeiter gute Arbeit leisteten. „Das ist schon toll und ein Zeichen, dass Frau Weckert sich hier wohl fühlt.“ Dass dem so ist, merkt man rasch, wenn man mit Weckert spricht. Sie fühle sich hier sehr gut aufgehoben, sagt sie, die Pflege sei gut. Und sie mache alles mit, was hier angeboten werde: von Singen über Spielen bis hin zum Frühsport.
Geboren wurde Weckert 1927 in Welbsleben, bis zu ihrer Heirat 1947 arbeitete sie einige Zeit als Weberin in einer Decken-Fabrik in Aschersleben. Mit ihrem Mann, einem Maurer, lebte sie in Welbsleben, bis dieser vor zehn Jahren starb. „Meine Kinder wollten nicht, dass ich alleine bleibe“, berichtet sie, „deshalb bin ich hier hingezogen.“
Die 89-Jährige freut sich immer über einen Besuch der Kinder und Enkelkinder
Das zehnjährige Bestehen des Mühlenhofs wurde natürlich feierlich begangen, es gab ein Programm mit Musik, der Chor war da und auch der Kindergarten. Und auch Weckert erhielt ein Präsent, einen Blumenstrauß. „Das war ein schönes Gefühl“, sagt Weckert, die gleichwohl nicht viel Aufhebens darum macht. „Ich mache mir eigentlich keine Gedanken darüber, dass ich die Bewohnerin bin, die am längsten hier ist.“
Und die Zukunft? Gibt es noch bestimmte Dinge, die sie sich wünscht? Weckert lacht. Nein, sagt sie, sie nehme die Dinge, wie sie kommen. Sie freue sich immer, wenn sie ihre Kinder und Enkel besuchten, sie sei zufrieden, so wie es ist. Und dann fügt die 89-Jährige: „Solange wie es uns beschieden ist, bleiben wir hier. Irgendwann aber müssen wir alle gehen.“ (mz)