Rudolf-Breitscheid-Straße in Hettstedt Rudolf-Breitscheid-Straße in Hettstedt: Anwohner ärgern sich über Raser

Hettstedt - Als Tempo-30-Zone ist das Wohngebiet hinter dem Bahnhof in Hettstedt ausgewiesen. Die entsprechenden Schilder stehen unübersehbar am Rand auf dem Weg zur Martha-Brautzsch-Straße, zum Birkenholz und in die Rudolf-Breitscheid-Straße. Doch weder Schilder noch die Schwellen, die vor einiger Zeit in der Breitscheid-Straße montiert worden sind, halten einige Autofahrer davon ab, schneller als erlaubt in dem Wohngebiet unterwegs zu sein. Ein Problem.
Straße wird gern als Abkürzung genutzt
„Polizeipräsenz würde mal was bringen“, meint Tilo Wechselberger, der in der Rudolf-Breitscheid-Straße wohnt. Als lange Gerade zieht sie sich durch das Wohngebiet. Von Verkehrsteilnehmern wird die Straße gern als Abkürzung genutzt, wenn die Hohe Straße aus und/oder in Richtung Gerbstedt gesperrt ist.
Wechselberger und andere Anwohner hatten die Stadt im vergangenen Jahr darauf aufmerksam gemacht, dass in ihrer Straße mit hoher Geschwindigkeit gefahren wird und etwas unternommen werden sollte. Schließlich wurde sich bei dem Gespräch darauf verständigt, die Breitscheid-Straße mittels Schwellen zu entschleunigen. Zunächst als Probelauf.
Wie sich nun bei einer Verkehrsüberprüfung, bei der die Stadt die Anzahl der Fahrzeuge und auch deren Geschwindigkeit gemessen hat, herausgestellt hat, ist das Problem des Schnellfahrens noch nicht ganz gelöst. Am Nachmittag des 23. Februar, zwischen 13 und 17 Uhr, waren laut der Auswertung 83 Fahrzeuge mit Geschwindigkeiten zwischen Tempo 30 und 57 in der Breitscheid-Straße unterwegs. Nur ein paar mehr, 99 Verkehrsteilnehmer, hielten sich an das vorgeschriebene Tempolimit.
Mehr Polizeipräsenz in der Rudolf-Breitscheid-Straße in Hettstedt gefordert
„Die Zahlen erschrecken mich ein bisschen“, sagt Anwohner Christian Jeske, „ich habe das subjektive Empfinden, dass es jetzt wesentlich gesitteter zugeht“. Die Zahlen zeigen ein anderes Bild. Darum schlägt Wechselberger Polizeipräsenz vor. „Ich finde, dass es etwas bringen würde, wenn die Polizei messen würde“, meint er und fügt an, dass die Schwellen „keine Optimallösung“ seien, „aber eine Lösung, die schon geholfen hat“. Bei einer Verkehrsprüfung am Vormittag des 24. Februar fiel das Ergebnis etwas besser aus: 73 Fahrzeuge hielten sich an die Geschwindigkeit, 15 waren zu schnell. „Ohne die Schwellen wäre es noch schlimmer“, ist sich Jeske sicher. Allerdings haben die Schwellen auch einen Nachteil, merken er und Wechselberger an. Wie schon vor der Montage vermutet, führen die Hindernisse zu Lärmbelästigungen für die Anwohner, die auf Höhe der Schwellen wohnen.
Nach Angaben der Hettstedter Stadtverwaltung sollen die Schwellen in der Rudolf-Breitscheid-Straße bleiben. Es werde nun geprüft, ob weitere in der Martha-Brautzsch-Straße montiert werden. (mz)
