1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Hettstedt
  6. >
  7. Regenbecken soll Helfta schützen: Regenbecken soll Helfta schützen: Bauarbeiten an der Raismeser Straße haben begonnen

Regenbecken soll Helfta schützen Regenbecken soll Helfta schützen: Bauarbeiten an der Raismeser Straße haben begonnen

Von Jörg Müller 25.08.2018, 07:00
Die Baufirma hebt zurzeit das Regenrückhaltebecken aus.
Die Baufirma hebt zurzeit das Regenrückhaltebecken aus. Jürgen Lukaschek

Eisleben - An der Eisleber Grundschule „Thomas Müntzer“ herrscht derzeit ziemlicher Verkehr. Auf der kleinen Stichstraße, die von der Raismeser Straße abzweigt, rollen Laster und Baumaschinen hin und her. Die Kinder haben sich aber offenbar schon daran gewöhnt: Sie spielen unbeeindruckt auf dem kleinen Spielplatz im hinteren Bereich des Schulhofs.

Hier, auf einem Grundstück am Ende der Stichstraße, hat jetzt ein wichtiges Bauprojekt für Eisleben und insbesondere für den Ortsteil Helfta begonnen. Bis Ende des Jahres wird im Bereich zwischen dem Wohngebiet Raismeser Straße und der Klausstraße ein Regenrückhaltebecken entstehen.

Regenrückhaltebecken bei Helfta wird 1.700 Quadratmeter groß

Wie Maik Knothe, Sprecher der Stadtverwaltung, der MZ sagte, wird das Becken 37 mal 45 Meter messen, was einer Fläche von rund 1.700 Quadratmetern entspricht. Die Sohle wird eine Tiefe 1,70 Meter haben. Zurzeit ist eine Baufirma aus Laucha (Burgenlandkreis) dabei, das Erdreich auszuheben. „Circa 6.000 Kubikmeter Erde müssen bewegt werden“, so Knothe. Das Grundstück befinde sich in städtischem Eigentum.

Das Becken soll künftig bei Starkregen-Ereignissen als Zwischenspeicher dienen. Das Regenwasser von den Äckern oberhalb der Bahnlinie soll über einen Durchlass und einen Graben in das Rückhaltebecken geleitet werden. Laut Stadtsprecher Knothe wird es ein Fassungsvermögen von 3.700 Kubikmetern haben.

Neues Regenrückhaltebecken bei Helfta soll Ortsteil vor Schlamm und Starkregen schützen

Aus dem Becken wird das Wasser dann dosiert abgegeben. Über eine Drosselklappe werde der Ablauf auf 200 Liter pro Sekunde begrenzt. Das Wasser werde über vorhandene Kanäle in der Hauptstraße und Goethestraße abgeleitet. Die Zwischenspeicherung und gedrosselte Abgabe des Wasser soll künftig Überschwemmungen verhindern. 2016 hatte es im Abstand von wenigen Wochen zwei schwere Unwetter gegeben. Dabei ergossen sich von den Ackerflächen Schlammlawinen in den Ortsteil Helfta.

Die Fertigstellung des Rückhaltebeckens ist für Mitte Dezember geplant. Die Baukosten sind laut Stadtverwaltung mit circa 225.000 Euro veranschlagt. Die Investition wird zu 65 Prozent aus dem sogenannten Erosionsprogramm des Landesamtes für Altlastenfreistellung finanziert. Die übrigen 35 Prozent sind der Eigenanteil der Lutherstadt.

Erste Planungen für Rückhaltebecken bei Helfta begonnen schon 2016

Sowohl die Sohle als auch die Böschung des Beckens werden in Erdbauweise errichtet, so Knothe. Zusätzliche Maßnahmen zur Abdichtung gebe es nicht. „Für eine Zwischenspeicherung ist keine Abdichtung erforderlich“, sagte der Sprecher. Auch ein Zaun um das Gelände herum sei nicht notwendig. „Da das Becken trocken liegt, besteht keine Gefahr.“

Die ersten Planungen für ein Regenrückhaltebecken hatten unmittelbar nach den Überschwemmungen im Juni/Juli 2016 begonnen. Zunächst hatte die Stadt auf Fördermittel aus dem Hochwasserprogramm des Landes gehofft. Der Antrag wurde aber nicht bewilligt. Stattdessen wurde die Stadt auf das Erosionsprogramm hingewiesen. Im vergangenen Jahr musste dann noch ein Baugrund-Gutachten erarbeitet werden. (mz)