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Oldtimertreffen in Klostermansfeld Oldtimertreffen in Klostermansfeld: Armee-Lkw wird Wohnmobil

Von Kathrin Labitzke 31.05.2015, 18:39
David und Nicole Detzner mit ihrer Tochter Leony. Die Hettstedter Familie fährt einen „Star 266“.
David und Nicole Detzner mit ihrer Tochter Leony. Die Hettstedter Familie fährt einen „Star 266“. Labitzke Lizenz

Klostermansfeld/Hettstedt - Familie Detzner aus Hettstedt liebt Outdoor-Urlaube. Und nachdem die kleine Familie beim Zelten einmal so richtig nass geworden war und fror, beschloss sie, sich ein Auto anzuschaffen, in dem nicht nur drei Personen im Führerhaus sitzen können, sondern in dem sie auch gleichzeitig schlafen können. Nach vielen Recherchen im Internet sind die Detzners fündig geworden. Aber es ist nicht etwa ein größerer Pkw oder ein Wohnmobil, auf das sie gestoßen sind - nein, sie haben sich in einen Lkw „Star 266“ verliebt. „Als wir den gesehen haben, war uns klar: der oder keiner“, erzählte David Detzner beim Oldtimertreffen am Sonnabend in Klostermansfeld.

Erster „Star“ mit Zulassung

„Diese Lkws wurden in der polnischen Armee in den 70er Jahren eingesetzt“, so der Autofan weiter, der gemeinsam mit seiner Frau Nicole unzählige Stunden in die Restaurierung und den Umbau gesteckt hat. Die stolzen Besitzer gewährten den Besuchern des Oldtimertreffens gern einen Einblick ins Innere ihres zu einem Wohnraum umgebauten „Schmuckstücks“.

Vor der ersten Ausfahrt musste die Familie allerdings noch eine entscheidende Hürde nehmen, nämlich die der Zulassung. Wie sie sagen, seien sie die ersten in ganz Deutschland gewesen, die solch ein Fahrzeug für den Straßenverkehr zugelassen bekommen haben.

Zu den Fahrzeugen, die auf dem Klostermansfelder Oldtimertreffen die Blicke der Liebhaber auf sich zogen, gehörte ein BMW aus dem Jahr 1929. Das Auto von Hans Dönicke aus Sandersleben bestach durch seine leuchtend blaue Lackierung und den tadellosen Zustand der Karosserie und der Technik. Insgesamt acht Oldtimer hat der 74-Jährige in seinen Garagen stehen, und mit seinem Rolls-Royce nimmt er sogar noch regelmäßig an Rallyes teil, wie zum Beispiel in Teicha, Zörbig oder Nienburg, wie der Sammler erzählte.

Zweirad Marke Eigenbau prämiert

Unter den zahlreichen Ausstellern, die auf dem Grundstück von Oldtimerfreund Werner Langer ihre zum Teil auch skurrilen Gefährte präsentierten, wurden von den Organisatoren wieder die Besitzer der schönsten beziehungsweise originellsten Oldtimer in drei Kategorien mit Pokalen ausgezeichnet. Prämiert wurde Eberhard Schindelbauer aus Hettstedt vom Chef der Ausstellung, Axel Weber, für sein Zweirad Marke Eigenbau: Der Rahmen stammte vom Moped „Star“, der Motor von einer S 50, der Scheinwerfer vom „Spatz“ und die Reifen vom „KR 50“.

In der Kategorie schönstes Auto gewann der himmelblaue BMW von Hans Dönicke aus Sandersleben, und bei den Nutzfahrzeugen gewann die Hettstedter Familie Detzner mit ihrem polnischen Star-Truck.

Bei der nächsten Ausstellung im kommenden Jahr wird es dann in dem Wettbewerb mindestens einen Konkurrenten mehr geben, denn Heiko Hofmann aus Klostermansfeld schraubt gerade an seinem Wartburg-Pick Up. Dazu hat der 50-jährige Liebhaber einen 1.3er Wartburg einfach halbiert und versieht die ehemalige Limousine nun mit einer Ladefläche. Und damit dieses Auto dann auch eine Straßenzulassung erhält, begleitet ein Dekra-Mitarbeiter den sehr speziellen Umbau. (mz)

Der BMW von 1929 von Hans Dönicke (hinten) aus Sandersleben zog viele Blicke auf sich. Rechts: Der Hettstedter Wilfried Schön sitzt am Steuer seines „Luaz“-Amphibienfahrzeugs, neben ihm Organisator Axel Weber.
Der BMW von 1929 von Hans Dönicke (hinten) aus Sandersleben zog viele Blicke auf sich. Rechts: Der Hettstedter Wilfried Schön sitzt am Steuer seines „Luaz“-Amphibienfahrzeugs, neben ihm Organisator Axel Weber.
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Der BMW von 1929 von Hans Dönicke (hinten) aus Sandersleben zog viele Blicke auf sich. Rechts: Der Hettstedter Wilfried Schön sitzt am Steuer seines „Luaz“-Amphibienfahrzeugs, neben ihm Organisator Axel Weber.
Der BMW von 1929 von Hans Dönicke (hinten) aus Sandersleben zog viele Blicke auf sich. Rechts: Der Hettstedter Wilfried Schön sitzt am Steuer seines „Luaz“-Amphibienfahrzeugs, neben ihm Organisator Axel Weber.
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