Nach Brandstiftung Nach Brandstiftung: Pyromane muss in die Psychiatrie
Halle(Saale)/Grossörner - Ein 36-jähriger Mann, der im Oktober vergangenen Jahres in seiner Wohnung in Großörner Feuer gelegt hatte, wird in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen. Das hat das Landgericht Halle am Mittwoch angeordnet. Vom Vorwurf der versuchten schweren Brandstiftung wurde der Mann aber freigesprochen. „Wir können nicht ausschließen, dass seine Steuerungsfähigkeit aufgehoben war“, sagte der Vorsitzende Richter, Detlev Bortfeldt.
„Alle Therapieversuche sind erfolglos geblieben“
Mit dem Urteil folgte die Strafkammer dem Antrag von Staatsanwalt Hendrik Weber, der auf die lange Vorgeschichte der Tat hingewiesen hatte. Der Mann, der an einer schizophrenen Psychose leidet, ist seit 1994 in psychiatrischer Behandlung und bereits mehrfach mit der Justiz in Konflikt geraten. „Alle Therapieversuche sind erfolglos geblieben“, so Weber. Jetzt sei das „Ende der Fahnenstange“ erreicht. „Wir haben die Verantwortung, die Allgemeinheit zu schützen.“
Der Angeklagte hatte bereits im August vergangenen Jahres in seiner Wohnung gezündelt. Beide Male kam es zum Glück zu keinen größeren Schäden. „Es hätte Tote geben können“, so der Staatsanwalt. Weitere schwere Straftaten seien zu erwarten. Deshalb gebe es keine Alternative zur Unterbringung im Maßregelvollzug.
Alkohol- und Drogenprobleme
„Er muss selbst erkennen, dass er eine Behandlung benötigt“, sagte Richter Bortfeldt. Neben der psychischen Erkrankung müsse auch seine Alkohol- und Drogenabhängigkeit therapiert werden. Eine längere Behandlung könne zu einer Stabilisierung führen, so dass zum Beispiel ein betreutes Wohnen möglich sei.
(mz)