Maschinenbau-Standort mit Tradition
Sandersleben/MZ. - "Wir müssen einfach erweitern", so Frick, der 1997 auf dem Gelände des traditionsreichen Maschinenbaustandorts in Sandersleben den Schritt ins Unternehmertum gewagt hat.
Der Standort hat Tradition. Auf der Ludwigshütte werden Maschinen gebaut, seit dort 1862 die Firma Bänk & Behres gegründet wurde. Einen Höhepunkt erlebte der Stahl- und Maschinenbau dann in den Zeiten des Mansfeld-Kombinates.
Das Schicksal des Unternehmens schien jedoch besiegelt zu sein, nachdem es nach der Wende von der Firma Betzer übernommen worden war. 1996 ging die Firma in Konkurs. "Wir haben damals am 9. November das Licht ausgemacht", erinnerte sich der heutige Produktionsleiter der Sanderslebener Maschinenbau GmbH, Ulrich Fügner. Er hat das Auf und Ab des Unternehmens hautnah miterlebt. Der heute 54-Jährige hatte hier 1967 Dreher gelernt, dann die Umstellung auf die Marktwirtschaft miterlebt und schließlich die Insolvenz.
Bis ihn nach einigen Monaten der Arbeitslosigkeit Frick wieder ins "Boot geholt" hat. Der gelernte Sanitär- und Heizungsinstallateur hatte nämlich ein Jahr, nachdem sich das insolvente Unternehmen aus Sandersleben verabschiedet hatte, das "Licht wieder angemacht". Er stellte gut ein Dutzend der ehemaligen Mitarbeiter der Ludwigshütte und weitere rund 70 Dreher, Schweißer und Schlosser aus dem Mansfelder Land ein. Frick war mit der Gründung der Sanderslebener Maschinen- und Anlagenbau im Jahre 1991 durch die Firma Bezner (Allgäu) als Montageleiter dieses Unternehmens mit nach Sandersleben gekommen. Aber das nach dem Konkursantrag aufgestellte Sanierungskonzept war für ihn nicht tragfähig.
Der Unternehmer aus dem Allgäu hat die Konkursmasse aufgekauft und die Firma Frick gegründet, sie dann in Anlagenbau Sandersleben umfirmiert, die ersten Mitarbeiter eingestellt und sich vorwiegend dem Montagebereich gewidmet. So nach und nach ist der Betrieb gewachsen. "Und das ohne einen einzigen Pfennig Fördermittel", sagt Frick nicht ohne Stolz.
In der Firma Kleemann in Göppingen hat er dann 1999 einen Partner gefunden, der sich als entscheidend für die Geschicke des Unternehmens erweisen sollte. "Dort werden vor allem Großanlagen zum Brechen, Sieben und Fördern hergestellt", erklärte er. "Und wir fertigen hier dafür den schweren Stahlbau." Von da an ging es aufwärts. "Allerdings", so schränkt Frick ein, "sind wir noch nicht aus der Talsohle heraus. Dazu bedarf es noch einiger Jahre." Die Sandersleber Firma setzt dabei auch auf den Hallen-Neubau, von dem sich Frick eine deutliche Steigerung der Produktion verspricht. 120 bis 130 Leute sollen eines Tages in dem erweiterten Betrieb arbeiten. Der Inhaber setzt dabei auch auf eine motivierte Belegschaft. Wenn es dem Unternehmen gut geht, dann geht es auch den Leuten gut, ist eine seiner Prämissen. "Und das wissen unsere Leute auch", sagte er.