Landesbühne Eisleben Landesbühne Eisleben: Fast wie im wahren Leben

eisleben/MZ - Zwei neue Gesichter warten am Sonnabend auf die Eisleber Theaterbesucher zur Premiere des Stückes „Die Fraktion“. Obwohl Margit Hallmann und Matthias Weichel so neu gar nicht sind. Hallmann hat vor gut zwei Jahren Spuren hinterlassen. Sie ist nämlich auch Puppenspielerin und lehrte Sahra Rebecca Kühl damals für „Professor Unrat“ den Umgang mit einem kleinen, nachgebildeten, Kind. Zu sehen auf der Bühne war die in Aachen geborene und in Bayern aufgewachsene Margit Hallmann freilich nicht. Weichel indes ist besonders einem jungen Publikum aus dem Klassenzimmerstück „Das wird jetzt geklärt“ bekannt. „Ich habe das Gefühl, als sei ich nie weg gewesen“, so der 25-Jährige. Dabei liegt sein Abschied von der Lutherstadt auch schon wieder mehrere Monate zurück. Zwischenzeitlich hat sich Weichel an verschiedenen Theatern beworben und Freunde unterstützt, die ihre Diplomarbeiten im Fach Film abgeliefert haben. „Und ich habe in einer Bar gejobbt“, sagt er. Als der Anruf von Ulrich Fischer kam, ob er nicht die Rolle des Martin Freytag übernehmen wolle, „musste ich nicht lange überlegen.“ Gut acht Wochen, mit einer Pause, haben die Proben gedauert.
Ein konzentriertes Arbeiten
„Es war ein sehr konzentriertes Arbeiten“, beschreibt Margit Hallmann die Zeit mit Intendant Ulrich Fischer, der Regie führt, und den Kollegen. Die Vorfreude ist groß. Vor allem auf die Reaktionen des Publikums. „Das Stück soll ja zum Nachdenken anregen. Wenn uns das gelingt, würden wir uns freuen“, sagt sie. In „Die Fraktion“, das Stück stammt aus der Feder von Kai Ivo Baulitz, geht es, der Titel lässt es erahnen, um Politik. „Ich denke, der Autor hat das Thema gut recherchiert und umgesetzt“, so Hallmann. Weichel bestätigt das. „Wir haben ja eine Sitzung des Stadtrates als Gäste besucht. Und wie es dort zuging, so geht es auch im Stück zu.“ Andererseits: Die Bundestagsabgeordnete Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) soll nach einem Probenbesuch gesagt haben: „Das ist sehr gut beobachtet.“ Nein, abseits der Bühne haben Margit Hallmann und Matthias Weichel nichts mit Politik am Hut. „Aber wir bekommen als Künstler natürlich die Auswirkungen der Beschlüsse unserer Politiker zu spüren“, so Hallmann, die schon in Halle, Quedlinburg und Magdeburg gearbeitet hat. Demnächst gibt sie ihr Debüt in Dessau.
Weichel hat im Moment noch keine weiterführenden Pläne. „Natürlich schaue ich auch auf die Zeit nach Eisleben, aber das muss sich ergeben. Jetzt freue ich mich, hier arbeiten zu können“, sagt er dazu.