"Zauberhafte Vogelwelt" Hettstedt: Ausstellung zur Naturfotografie im Kunstzuckerhut

Hettstedt - Geduld, Ausdauer und Neugier - das sind unabdingbare Eigenschaften, die der Naturfotograf Gernot Pohl bei seiner Arbeit mit der Kamera benötigt. Im Hettstedter Kunstzuckerhut hat er am Samstag seine Ausstellung „Zauberhafte Vogelwelt“ eröffnet.
Der 64-Jährige fotografiert zwar nicht nur Vögel, sondern auch andere Tierarten. Aber „Vögel mit all ihrer Vielfalt reizen mich ganz besonders“, begründet der Walbecker das Ausstellungsthema.
Naturfotograf Gernot Pohl: Ausdauer gehört zum Job
Seit seiner Kindheit fotografiert Pohl, damals natürlich noch analog und mit eigener Dunkelkammer. Mittlerweile ist er längst auf die digitale Technik umgestiegen. Zu seiner Arbeit gehört weit mehr, als nur ein Teleobjektiv auf das Kameragehäuse zu drehen und auf den Auslöser zu drücken.
„So einfach ist das natürlich nicht“, sagt Pohl. Zum einen sollte man die Lebensräume der einzelnen Arten kennen. Und dann heißt es oft, stundenlang im Tarnzelt zu warten. Es gebe auch kleine Tricks, wie das Anfüttern der Vögel. „Die Fluchtdistanz der einheimischen Vögel ist enorm groß“, so Pohl.
Kunstzuckerhut Hettstedt: 40 Bilder hängen in der Ausstellung
Wenn man da keine Ausdauer habe, „entstünden wahrscheinlich nur Fotos der Hinteransicht“. Mehr als 40 Bilder hängen für die nächsten sechs Wochen im Kunstzuckerhut. Pohl hat die Fotografien auf Leinwand und kleinere Formate auf Acrylglas drucken lassen. Zu den Motiven gehören zum Beispiel Marabus, aufgenommen in Äthiopien, oder Dohlen in Schweden.
Einen majestätischen Seeadler im Flug hat der passionierte Fotograf und Vorsitzende der Gesellschaft deutscher Naturfotografen Sachsen-Anhalt ebenso vor die Linse bekommen wie einen seiner Lieblingsvögel, den Bienenfresser, der im Mansfelder Land beheimatet ist.
Gernot Pohl: Ein Luchs fehlt ihm noch
Brandgänse, die in alten Fuchsbauten brüten, hat er auf dem Bindersee festgehalten. Pohl zeigt den Besuchern plüschige Waldkäuze, die nur noch selten anzutreffenden Mäusebussarde oder einen Eichelhäher, der gerade seinem Namen alle Ehre macht und auf dem Foto eine Eichel im Schnabel hält.
Was andere Tiere neben den Vögeln betrifft, fehlt ihm vor allem eine Spezies: der Luchs. „Er wurde bei uns schon gesichtet“, sagt er und hofft, dass er das Tier eines Tages auf ein Foto bekommen wird. Der studierte Landwirt fotografiert nicht nur, sondern er hält auch Vorträge über die Tiere. So will er demnächst über Orang-Utans in Sumatra sprechen.
›› Der Kunstzuckerhut, Hinter den Planken 14, ist dienstags bis samstags, 10 bis 16 Uhr, oder nach Vereinbarung unter Telefon 03476/20 16 48 geöffnet. (mz)