Hettstedt Hettstedt: Ärztlicher Direktor beging Selbstmord
Hettstedt/MZ. - Engagement für Patienten
"Wir sind über den Tod unseres langjährigen Chefarztes des Orthopädisch-traumatologischen Zentrums und Ärztlichen Direktors unserer Klinik tief bestürzt. Unser ganzes Mitgefühl gilt seiner Familie", teilt die Helios-Kliniken GmbH in einer Presseinformation mit. Wegen seiner Leistungen als Chefarzt, seiner Verdienste um die Klinik und seines Engagements für die Patienten sei ihm das Unternehmen zu großem Dank verpflichtet, heißt es weiter.
Haferkorn war im Mansfelder Land seit langem im Dienste der Medizin tätig und begleitete die Entwicklung der Krankenhauslandschaft von den kreiseigenen Einrichtungen bis zur Privatisierung aktiv mit. So war er ab 1. Januar 2003 zum Ärztlichen Direktor des Klinikums Mansfelder Land vom Kreistag bestellt worden.
Der Facharzt für Unfallchirurgie war maßgeblich am Neuaufbau des Orthopädisch-traumatologischen Zentrums in der Hettstedter Klinik beteiligt. Haferkorn hatte zuvor über mehrere Jahre mit Kollegen das Zentrum für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie in der Kupferstadt aufgebaut.
Mit den Ärzten aus seinem Haus half er auch vielen verletzten und schwer erkrankten Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten - unter anderem aus Afghanistan - wieder gesund zu werden und operierte sie. Die Klinik arbeitete dabei mit der Hilfsorganisation Friedensdorf International eng zusammen.
Kein Abschiedsbrief
Nach derzeitigem Ermittlungsstand hatte Haferkorn seinen Pkw auf dem Seitenstreifen der A 14 nahe des Gewerbegebietes Bernburg-West abgestellt und war anschließend auf die Gleise der nahen Bahnstrecke getreten. Auch wenn der 57-jährige Familienvater keinen Abschiedsbrief hinterlassen habe, sei von einem Suizid auszugehen, sagte ein Polizeisprecher. Über die Hintergründe wurde nichts bekannt.