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Grüße per Luftballon Grüße per Luftballon: Kita "Sonnenschein" erhält Antwort aus Tschechien

Von Tina Schwarz 01.12.2018, 14:00
Die Kinder der Kita „Sonnenschein“ wollen nun der Schule antworten - und das auf Tschechisch.
Die Kinder der Kita „Sonnenschein“ wollen nun der Schule antworten - und das auf Tschechisch. Jürgen Lukaschek

Hettstedt/Vrobvec - In einem Park in dem kleinen tschechischen Ort Vrobvec liegt eine große Traube blauer Ballons. Auf ihnen sind weiße Tauben aufgedruckt. An Schnüren sind kleine Zettel befestigt.

Bis kurz vor die österreichische Grenze sind die Luftballons mit den kleinen Briefen geflogen. Ein langer Weg, den sie zurückgelegt haben. Denn der Anfang ihrer Reise war das Flammenfest am 3. Oktober in Hettstedt - gut 550 Kilometer von Vrobvec entfernt.

Flugpost kam bis nach Tschechien

Als ein Brief mit einem tschechischen Absender in die Kita „Sonnenschein“ in Hettstedt eintrudelte, war Ute Krämer, die Leiterin der Kindereinrichtung, total perplex. Es war die Antwort auf die Ballons, die jemand in dem tschechischen Ort gefunden hatte.

„Und da die Adresse der Kita auf den Vordrucken der Wunschzettel stand, wurde der Brief an uns geschickt“, sagt Ute Krämer.

In dem Brief heißt es: „Die südmährische Region der Weine und der Traubenziege begrüßt die Kupferstadt!“ Auch ein Foto der gefundenen Luftballons ist zu sehen.

In dem Umschlag lag außerdem ein selbst gebasteltes gelbes Plakat, auf dem die Schüler einer 2. Klasse die Umrisse ihrer Hände und ihre Namen verewigt haben.

Dazu haben sie ein großes Bild ihres Rathauses gemalt und in einem kleinen Text, der auf Deutsch verfasst wurde, schreiben sie, dass sie damit Grüße an die Hettstedter Kupferwichtel schicken wollen.

Aktion anlässlich des Flammenfestes

Seit etwa fünf Jahren beteiligt sich die Kita von Ute Krämer schon an dem Flammenfest. Zusammen mit den anderen Hettstedter Kitas „Kolumbus“ und „Regenbogen“ fertigen sie jedes Jahr die Vordrucke für die Zettel der Ballons an. „Darauf können die Familien beim Flammenfest Wünsche schreiben und in die Welt versenden“, erzählt sie.

Lothar Hentschel, Vorsitzender des Fördervereins „Flamme der Freundschaft“, war dabei, als die heliumgefüllten Ballons Anfang Oktober ihre Reise antraten.

Hundert Luftballons mit froher Botschaft

„Es waren fast 100 Stück“, erinnert sich Hentschel. Seit ungefähr acht Jahren gibt es die Luftballonaktion zum Flammenfest in Hettstedt bereits.

Der Brief aus Tschechien war auch nicht die erste Antwort, die danach mit der Post eingetrudelt ist. „Doch die Luftballons wurden meist in der Region gefunden. Von so weit her wie jetzt kam noch nie eine Antwort“, fügt er hinzu.

Hentschel glaubt, auch den Grund zu kennen, warum die Ballons bis nach Tschechien geflogen sind. „Normalerweise sollten die Ballons gar nicht in einer Traube bleiben, sondern in der Luft nacheinander von der Schnur rutschen. Doch aus irgendeinem Grund sind sie dieses Mal zusammengeblieben.“

Zeichen des Friedens

In der Kita „Sonnenschein“ will man nun natürlich auf den Brief antworten, so Ute Krämer. „Vielleicht entsteht ja sogar eine Brieffreundschaft.“ Dazu haben sie nun erstmal das Lied der Kupferwichtel auf Tschechisch übersetzen lassen. Die Kinder sollen dann auch noch die „Flamme der Freundschaft“ malen.

Auch Lothar Hentschel freut sich über die Antwort aus Tschechien. „Die Ballons werden als Zeichen des Friedens steigen gelassen.“ Die Briefe sollten Menschen zusammenführen und die Geschichte des Bergbaus und der Stadt Hettstedt in die Welt hinaustragen. „Und das haben sie getan.“ (mz)