Firmengründung Firmengründung: Handwerker aus Klostermansfeld erhält erste Meisterprämie vom Land

Klostermansfeld - Die ersten Aufträge hat Matthias Unger schon. „Ich muss mich natürlich jetzt erst einmal beweisen“, sagt der 37-jährige Klostermansfelder. Er ist Elektrotechnikermeister und startet am 1. September seine eigene Firma. Unterstützt wird sein Schritt in die Selbstständigkeit durch das Land Sachsen-Anhalt: Unger erhält die neue Meistergründungsprämie. Laut Handwerkskammer Halle sind er und eine Friseurmeisterin aus Bad Dürrenberg (Saalekreis) die Ersten im Kammerbezirk, die diese Prämie bekommen. „Das erleichtert den Start natürlich enorm“, sagt der Klostermansfelder.
Prämie unterstützt Gründung oder Übernahme eines Handwerksbetriebes
Die in diesem Jahr eingeführte Meistergründungsprämie kann für Investitionen bei der Gründung oder Übernahme eines Handwerksbetriebes genutzt werden. Die Höhe des Zuschusses, der nicht zurückgezahlt werden muss, beträgt 10.000 Euro. Voraussetzung sei, so Unger, dass mindestens 15.000 Euro investiert werden. Außerdem müsse die Prämie vor der Gründung beantragt werden. Abgewickelt wird das Förderprogramm über die Investitionsbank.
Unger stammt aus einer Familie, in der „alle Handwerker“ sind, wie er sagt. Er selbst hat in einer Firma in der Region Elektriker gelernt und zunächst auch einige Jahre in dem Beruf gearbeitet. Weil ihm aber als Angestelltem die Perspektive gefehlt habe, habe er sich für eine Meisterausbildung entschieden. „Ich habe einen einjährigen Lehrgang in Vollzeit in Halle und Magdeburg gemacht“, so Unger. In dieser Zeit habe er Meister-Bafög erhalten. „Mit 37 Jahren noch einmal auf der Schulbank zu sitzen, ist natürlich auch nicht so einfach“, sagt Unger. Aber es sei alles gut gelaufen. Als Meisterstück baute er eine Abluftsteuerung für eine Späneabsauganlage.
Elektrotechniker richtet seine Firma im Wohnhaus in Klostermansfeld ein
Seine Firma „Elektrotechnik Matthias Unger“ wird er in seinem Wohnhaus in der Ludwig-Jahn-Straße betreiben, wo er mit seiner Freundin und den beiden Kindern (drei Monate, drei Jahre) lebt. Eine Werkstatt hat er hier bereits eingerichtet. Sowohl deren Mindestgröße, als auch bestimmte Geräte und Werkzeuge seien vorgeschrieben, wenn man sich als Elektrofirma beim Netzbetreiber registrieren lassen wolle.
Am Haus werde er noch ein Firmenschild anbringen, auch der Transporter soll eine Aufschrift erhalten. Seine ersten Auftraggeber seien Privatleute in der Umgebung, so Unger. Er hoffe, dass er mit seiner Arbeit die Kunden überzeugen könne. „Ich muss jetzt erst einmal bekannter werden. Das ist die erste Hürde.“ (mz)