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Feierstunde Feierstunde in Hettstedt: Stiftung Kinderheim Harkerode nimmt offiziell Arbeit auf

Von Claudia Petasch 02.03.2017, 10:05
Falko Teske (l.) übergab die Urkunde.
Falko Teske (l.) übergab die Urkunde. Jürgen Lukaschek

Hettstedt - Eine Hebamme und einen Kreißsaal gab es zwar nicht, dennoch war es eine Geburt, die am Mittwochnachmittag in Hettstedt zu erleben war. Nämlich die der Stiftung Kinderheim Harkerode. Dieses Ereignis wurde im Humboldt-Schloss gefeiert und Torsten Fricke, Leiter des Kinderheims Harkerode, freute sich über die zahlreichen Gäste, die dafür zum Teil gute 1.000 Kilometer Anfahrtsweg auf sich genommen haben.

Die Stiftung hat am 1. März offiziell ihre Arbeit aufgenommen. Dazu erhielt der dreiköpfige Vorstand, zu dem neben Fricke auch Michael Burisch aus Berlin und Martina Pfanne aus Hettstedt gehören, die Anerkennungsurkunde vom Landesverwaltungsamt Halle. Die Behörde ist für Stiftungen bürgerlichen Rechts zuständig.

Stiftung Kinderheim Harkerode ist die erste Stiftung mit Sitz in Hettstedt

Es ist die erste Stiftung, die ihren Sitz in Hettstedt hat. „Das macht uns stolz“, würdigte Bürgermeister Danny Kavalier (CDU) diese Entscheidung. Und die hat gleich mehrere Gründe, erklärte Fricke gegenüber der MZ. Zum einen habe es die Stadt verdient. Zum anderen betreibt das Kinderheim Harkerode sowohl in der Kupferstadt als auch in Harkerode Einrichtungen der Jugendhilfe. Da liege es nahe, dass der Sitz dort etabliert werde, wo die Arbeit passiert. „Und die zu schaffen ist ohne die Kollegen, die sich um die Kinder kümmern, nicht möglich“, richtete Fricke einen Dank an seine Mitarbeiter.

Ziel der Stiftung ist es, die Kinder- und Jugendarbeit in der Region weiter zu fördern. Das hält auch Kavalier für sehr wichtig. „Die Arbeit des Vereins Kinderheim Harkerode ist über alle Maßen beachtenswert“, so der Bürgermeister. Die Stiftung setze nun noch eine Stufe drauf. Denn sie ist auf Dauer angelegt, bringt Beständigkeit hinein, währenddessen ein Verein jederzeit mit entsprechender Mehrheit der Mitglieder seine Ziele und den Zweck seiner Arbeit ändern kann. Eine Stiftung hingegen ist für die Ewigkeit angelegt. „Außerdem haftet einer Stiftung in der Gesellschaft auch mehr Seriosität an“, sagte Falko Teske vom Landesverwaltungsamt.

Kinderheime in Harkerode und Hettstedt sollen von Stiftung getragen werden

Dazu soll auch die Trägerschaft der Kinderheime Harkerode und Hettstedt in die Stiftung übergeleitet werden. Ein weiterer Punkt, der Fricke sehr am Herzen liegt, ist es, Fachkräfte im In- und Ausland zu fördern und sich um deren Ausbildung zu bemühen. So soll ein Stück weit auf den wachsenden Fachkräftebedarf reagiert werden.

Als wichtigen Partner der Kinder- und Jugendhilfe im Landkreis bezeichnete Landrätin Angelika Klein (Die Linke) den Verein. Der Kreis allein könne den Bedarf in dem Bereich mit eigenen Einrichtungen gar nicht abdecken. Umso wichtiger seien verlässliche Partner. Doch Klein machte deutlich, dass es nicht einfach werde, das Stiftungskapital in Zeiten von Niedrigzins zu vermehren.

Eine erste Finanzspritze hatte der Wippraer Unternehmer Stefan Wölfer schon im Gepäck. Er überreichte der Stiftung einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro. Auch ein Ehepaar, das eine Pension auf Rügen betreibt und dem Kinderheim seit Jahren verbunden ist, spendete spontan die gleiche Summe. (mz)