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Erdfall in Hettstedt Erdfall in Hettstedt: Geologen untersuchen das Loch

Von Frieder Fahnert 30.07.2015, 13:05
Das Loch an der Schillerstraße in Hettstedt
Das Loch an der Schillerstraße in Hettstedt Jürgen Lukaschek Lizenz

Hettstedt - Die Stadt Hettstedt ist wieder einmal von ihrer Bergbaugeschichte eingeholt worden. Denn das Loch, das sich in der Schillerstraße in Hettstedt aufgetan hat, ist möglicherweise dem Altbergbau geschuldet. Ein Experte des Landesamtes für Geologie und Bergwesen hat vor Ort das Loch inspiziert und Kupferspuren entdeckt. Deshalb soll das Loch nun genauer erkundet werden, um herauszufinden, ob sich in diesem Bereich möglicherweise ein Stollensystem befindet. Eine Gefährdung für Anwohner besteht nicht, heißt es aus der Hettstedter Stadtverwaltung. Auch Straßen müssten nicht gesperrt werden.

Das Loch hat sich Anfang des Jahres wie aus dem Nichts auf einer Freifläche auf dem Grundstück in der Schillerstraße 6 aufgetan. Und es wuchs immer weiter, hat inzwischen eine Länge und Breite von etwa fünf und eine Tiefe von drei Metern. Zu sehen ist dort zudem eine defekte Regenwasserleitung. Wie lange diese Leitung dort in diesem Bereich Wasser unterirdisch angespült hat, ist unklar. „Aber das hat den Prozess sicherlich vorangetrieben“, sagt Bodo-Carlo-Ehling, der Präsident des Landesamtes für Geologie und Bergwesen. Wenn es sich wirklich um eine Grubensystem handeln sollte, werde die Hohlräume mit Spezialbeton verfüllt.

Es nicht das erste Mal, dass es in Hettstedt einen Erdfall im Zusammenhang mit dem Altbergbau gibt. Vor gut zwei Jahren hat es etwa 150 Meter entfernt in der Ascherslebener Straße ein ähnliches Loch gegeben. Auch das wurde erkundet und schließlich mit Beton verfüllt. Die dortige Schachtanlage haben die Experten ins 14. oder 15. Jahrhundert datiert. Die Ascherslebener Straße musste für mehrere Monate gesperrt werden (mz).