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Ende des Brief-Wahnsinns Ende des Brief-Wahnsinns: Arnsteiner Stadtrat macht Weg für Straßenumbenennung frei

Von Anke Losack 10.02.2017, 17:41
Dutzende solcher Irrläufer hat Familie Natho aus  dem Arnsteiner Ort Friedrichrode in den vergangenen Jahren bekommen. Manchmal kam die Post gar nicht an. Grund waren die Dopplungen der Straßennamen in der Stadt Arnstein. Das Problem ist nun offenbar gelöst.
Dutzende solcher Irrläufer hat Familie Natho aus  dem Arnsteiner Ort Friedrichrode in den vergangenen Jahren bekommen. Manchmal kam die Post gar nicht an. Grund waren die Dopplungen der Straßennamen in der Stadt Arnstein. Das Problem ist nun offenbar gelöst. MZ/Archiv

Arnstein - „Mir fällt ein Stein vom Herzen. Gott sei dank“, sagt Petra Natho glücklich. Den jahrelangen Kampf, dass die Hauptstraße in ihrem Wohnort Friedrichrode umbenannt wird und damit der Ärger fehl laufender Briefe endet, hat sie gewonnen. In der gesamten Stadt Arnstein, zu der Friedrichrode gehört, sollen die Straßen in diesem Jahr umbenannt werden - nun, sieben Jahre nach Bildung der Einheitsgemeinde.

Der Stadtrat hat am Donnerstagabend in seiner Sitzung der Straßenumbenennung mehrheitlich zugestimmt und wirkt damit nun den über 50 Straßendoppelungen in ihrer Stadt entgegen. Im Vorfeld waren die Ortschaftsräte befragt worden, wie die Straßen in Zukunft heißen sollen und alle hatten ihre Vorschläge abgegeben.

„Damit kann ich leben“

Nur noch kleine Änderungen wurden am Donnerstag mitgeteilt. Die Bewohner der Hauptstraße 23a in Sylda werden zu der Straße „Zur Lindwiese“ dazugenommen, so Arnsteins Bürgermeister Frank Sehnert (parteilos). Und in Friedrichrode agiere man mit Nummern, so dass in der Anschrift dann beispielsweise steht „Friedrichrode 1“ oder „3“.

„Damit kann ich leben“, sagt Petra Natho. Die Hauptsache sei, dass klar erkennbar hervorgehe, dass Briefe für Bewohner in Friedrichrode bestimmt sind.

Es wird auch immer wahrscheinlicher, dass die gesamte Stadt Arnstein die Postleitzahl 06336 bekommt. Wenn der Stadtrat die Straßenumbenennung beschließe, könne die Änderung dahingehend zum 1. Juli 2017 erfolgen, bezog sich Sehnert auf ein Fax, das die Stadt von der Post erhalten habe. Stadträte und Bürger aus Sandersleben wollen die Postleitzahl jedoch noch nicht so hinnehmen.

Sanderslebener Postleitzahl sei keine Alternative

Die Stadt sollte bei der Post anfragen, ob ihre 06456 weiter verwendet werden dürfe. Sehnert meinte, er habe angefragt. Die Sanderslebener Postleitzahl sei keine Alternative für die gesamte Stadt, weil es sich um einen anderen Zustellbezirk handele. Stadtrat Bernd Papke (Gemeinschafts-Fraktion Arnstein) aus Sandersleben sagte, das Schreiben der Post dazu wolle er sehen.

Es gibt also noch Klärungsbedarf - bei der Postleitzahl und ein Stück weit auch bei der Straßenumbenennung: Denn gegen Bürgermeister Sehnert und seine Stellvertreterin Annett Thomas ist eine Dienstaufsichtsbeschwerde anhängig. Familie Natho hatte sie im vergangenen Jahr eingereicht und den Schritt damit begründet, dass die beiden seit langem von den Problemen mit der Postzustellung in Friedrichrode wussten, aber keine Lösung herbeigeführt hätten.

Die Beschwerde war im nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung Thema und wurde, wie es im Anschluss hieß, von der Mehrheit der Stadträte zugelassen. Eine inhaltliche Prüfung will man nun der Kommunalaufsicht des Landkreises überlassen. Dorthin soll die Dienstaufsichtsbeschwerde weitergereicht werden. (mz)