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Eisleber Wiese Eisleber Wiese: Döner mal anders

Von Sebastian Tangel Und Anke Losack 21.09.2015, 15:47
Jennifer Lovati zeigt einen „Choco-Kebab“. Daneben der Schokoladen-Nougat-Drehspieß.
Jennifer Lovati zeigt einen „Choco-Kebab“. Daneben der Schokoladen-Nougat-Drehspieß. Jürgen Lukaschek Lizenz

Eisleben/Hettstedt - Man kennt sie ja, diese eine Frage, die einem bei nahezu jeder Döner-Bestellung gestellt wird: „Mit scharf oder ohne?“. An einem Kebabstand auf der Eisleber Wiese lautet die Frage anders: „Mit oder ohne Sahne?“. Statt Grillfleisch vom Lamm oder Kalb kratzt Jennifer Lovati eine Schokoladen-Nougat-Mischung vom Zehn-Kilo-Spieß. Zum ersten Mal gibt es auf der Eisleber Wiese „Choco-Kebab“ - ein Biskuit-Fladen gefüllt mit Vanillecreme und Erdbeersoße, dicke Schokoladenraspel und nach Wunsch Sahne.

Döner mit Schokolade - wie jetzt? Entsprechend skeptisch waren viele Wiesenbesucher, als sie erstmalig den Stand passierten. Und wer sich herantraute, der wollte meist erst einmal wissen, wie sich der Kebab zusammensetzt, sagt Jennifer Lovati. Dann wurde probiert. Das Geschäft sei gut gelaufen, meint die Verkäuferin aus Lübeck. „Der absolute Renner ist die Kreation mit Karamell-Stückchen.“ Diese oder andere schokoladige Dönervariationen können wahrscheinlich noch zur Kleinen Wiese probiert werden, denn die Betreiber des „Choco-Kebab“ wollen ihren Aufenthalt in der Lutherstadt gerne noch um eine weitere Woche verlängern.

Direkt nebenan hat erstmalig Michael Heyer mit seiner Lakritze aus Holland einen Stand auf der Wiese. Das Volksfest genieße einen guten Ruf, deshalb habe er sich beworben. Normalerweise baut der aus Soest in Nordrhein-Westfalen stammende Verkäufer seinen Stand auf norddeutschen Jahrmärkten auf. Die Nachfrage nach Lakritze sei dort groß. „Im Süden mag sie kaum jemand“, weiß Heyer aus Erfahrung. Nun ist er zum ersten Mal auf einem Volksfest in den neuen Bundesländern vertreten und schwärmt von der Freundlichkeit und Lockerheit der Besucher sowie der guten Organisation des Volksfestes. Auch mit dem Umsatz bei seiner Wiesenpremiere ist er zufrieden.

Zum zweiten Mal mit von der Partie, aber ebenso neu aus Sicht vieler Wiesenbesucher ist der Stand von Sandra Eberlein (32) aus Laucha im Burgenlandkreis. Besonders gut kommt ihr selbst gemachter Frozen Yogurt, der in Fachkreisen nur kurz „Froyo“ genannt wird, bei den jüngeren Wiesengängern an. Um auch die ältere Generation an das neuartige Speiseeis mit dem mehr oder weniger komplizierten englischen Namen heranzuführen, kam ihr die Idee, die Süßspeise als „cremiges Yogurt-Eis“ anzupreisen. Die gesündere, da mit geringem Fettgehalt ausgestattete Alternative zu herkömmlichen Eis kann mit einer Vielzahl von sogenannten „Toppings“ verfeinert werden. Über 30 verschiedene Garnituren stehen zur Auswahl. Von Mini-Marshmallows über Schokostreusel ist alles dabei. Besonders beliebt seien, laut Eberlein, Erdbeer- und Mango-Toppings.

Eine weitere Eisspeise, die außerordentlich gut bei den Besuchern der Wiese ankommt, sind das Zimt- und das Schaumeis von Familie Wurms aus Bremen. Selbst am Vormittag des letzten Wiesentages, bei kühlen 12 Grad und bewölktem Himmel, stehen Eis-hungrige vor dem Stand Schlange. „Zimteis gibt es nur hier, daher esse ich es bei jeder Witterung“, gibt eine Besucherin an. Die Wurms hatten das gesamte Wiesenwochenende über viel zu tun, was sich auch auf die Stimme von Irina Wurms niederschlug. „Ich habe eine Stimmbandentzündung“, flüstert sie.

Zu einem wahren Renner für Fans deftiger Speisen hat sich Deckert’s „Pulled Pork Burger“, ein traditionelles Barbecue-Gericht aus Nordamerika, entwickelt. Serviert wird das „gerupfte Schwein“, das bei 110 Grad für rund 18 stunden in einem sogenannten „Smoker“ gegart wurde, mit Krautsalat. „Wir bieten den Burger nun schon zum dritten Mal hier auf dem Wiesenmarkt an“, sagt Sven Krämer, Küchenchef vom Hotel und Restaurant Deckert’s in Eisleben. Dort kann man den Burger an den „BBQ-Abenden“ probieren - für all jene, die es auf der Wiese verpasst haben. (mz)

Sven Krämer mit Deckert’s „Pulled Pork Burger“.
Sven Krämer mit Deckert’s „Pulled Pork Burger“.
Jürgen Lukaschek Lizenz
Michael Heyer mit Lakritze aus Holland.
Michael Heyer mit Lakritze aus Holland.
Jürgen Lukaschek Lizenz