Von Jury abgelehnt Eisleben / Hettstedt: Keine Fördermittel für Museumsverbund Mansfeld-Südharz

Eisleben/Hettstedt - Die erfolglose Bewerbung des Landkreises um eine Teilnahme an dem millionenschweren Kultur-Förderprogramm „Trafo“ hat auch in der Politik Bedauern ausgelöst. „Ich bin total enttäuscht“, sagte Katrin Budde (SPD), Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien. „Trafo“ sei ein Programm, das genau für Regionen wie Mansfeld-Südharz vorgesehen sei.
Am Inhalt des vom Kreis eingereichten Konzeptes, das den Namen „Glück Auf! Wohin?“ trug und eine Aufwertung des Museumsverbunds „Erlebniswelt Museen“ vorsah, hat es aus Buddes Sicht jedoch nicht gelegen. Das Konzept sei sehr sinnvoll gewesen, sagte sie.
Mansfeld-Südharz: Keine Fördermittel
Bei „Trafo“ handelt es sich um ein Programm der Kulturstiftung des Bundes, das sich die Förderung der kulturellen Infrastruktur in vom demografischen Wandel besonders betroffenen Gebieten auf die Fahne geschrieben hat. In der vergangenen Woche hatte der Landkreis bekanntgegeben, dass man mit der Bewerbung die Jury nicht hatte überzeugen können.
Im Falle eines Erfolges wären Fördermittel in Höhe von etwa 1,25 Millionen Euro in die Kulturlandschaft der Region geflossen. Das Konzept für Mansfeld-Südharz sah vor, den Verein „Erlebniswelt Museen“ zu stärken und die Zusammenarbeit der darin organisierten Museen auch mit Künstlern oder Heimatvereinen zu fördern.
Museumsverbund "Erlebniswelt Museen"
Teil des Verbunds sind insgesamt neun Museen, darunter das Burg- und Schlossmuseum in Allstedt, das Mansfeld-Museum in Hettstedt und das Novalis-Museum in Wiederstedt. Im September besuchten Jury-Mitglieder den Kreis.
Überzeugt werden konnten sie offenbar nicht. Was die ausschlaggebenden Punkte waren, teilt die Kulturstiftung indes nicht mit. Die Jurybegründungen seien nicht öffentlich, hieß es von einer Sprecherin auf Anfrage.
Kulturpolitikerin Budde sagte, dass es möglicherweise daran gelegen habe, dass man einen Verbund und somit mehrere Museen habe stärken wollen. Bislang seien bei „Trafo“ immer nur einzelne Orte gefördert worden. Sie verteidigte allerdings das hiesige Konzept.
Erlebniswelt Museen: Projekt soll dennoch umgesetzt werden
Es sei richtig, mehrere Orte in den Blick zu nehmen. Budde plädierte zudem dafür, das Konzept nun nicht einfach in die Schublade zu legen, sondern nach neuen Partnern für die Umsetzung zu suchen. Sie selbst werde versuchen, sich auf Bundesebene für eine Förderung einzusetzen. „Ich hoffe, dass wir im ersten Quartal 2020 eine Lösung haben“, sagte sie.
Dass die Arbeit an dem Konzept nicht umsonst gewesen sein darf, sieht man auch beim Kreis so. Man werde nun Gespräche mit Akteuren in Land und Bund führen, „um eine Möglichkeit zu finden, das Projekt doch noch umzusetzen“, teilte Landrätin Angelika Klein (Linke) mit. (mz)