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Einsatz von Peta Einsatz von Peta: Hunde-Elend am Rande von Friedeburg

Von burkhard zemlin 17.04.2013, 16:44
Eine Hündin mit ihren Welpen, völlig vernachlässigt im Schmutz auf einem Hof in Friedeburg.
Eine Hündin mit ihren Welpen, völlig vernachlässigt im Schmutz auf einem Hof in Friedeburg. louisa sommer Lizenz

Friedeburg/MZ - Das Hunde-Elend auf einem am Rande von Friedeburg gelegenen Gelände stinkt im wahrsten Sinne des Wortes zum Himmel. In drei Zwingeranlagen vegetieren mehrere Hunde in ihrem eigenen Schmutz zwischen verrottetem Fleisch vor sich hin, darunter vier Welpen mit ihrer Mutter.

Zwei Mitglieder der Tierrechtsorganisation „Peta“ und ein Fernsehteam haben das alles mit der Kamera dokumentiert und ins Internet gestellt, wo es bislang mehr als 5600 Mal angeklickt worden ist. Zuvor gab es anonyme Hinweise aus Friedeburg.

Allerdings stellte sich Louisa Sommer (31) bei dem Hundehalter nicht als Peta-Ermittlerin vor, sondern sagte, dass sie gekommen sei, einen Hund zu kaufen. Das tat sie dann auch und brachte den erworbenen Vierbeiner sofort zum Tierarzt, der Wurmbefall und Mangelerscheinungen feststellte.

Nach gründlicher Behandlung konnte das Tier in ein neues liebevolles Zuhause vermittelt werden, worüber Louisa Sommer sehr froh ist. Sie hat in Friedeburg soviel Schlimmes gesehen, dass sie das Veterinäramt des Landkreises informierte und überdies Anzeige gegen den Hundehalter erstattete, hinter dessen Namen im Telefonbuch der Vermerk zu finden ist: „Tierheim u. ZuchtAnl.“ Allerdings: „Das Gewerbe wurde schon 2002 abgemeldet“, sagte Bürgermeister Siegfried Schwarz (CDU).

Das Veterinäramt beauflagte den Grundstückseigentümer und Hundebesitzer, der für die MZ am Dienstag nicht zu erreichen war, „die Zwinger und auch das Gelände zu beräumen, sowie die Zwingeranlagen entsprechend auszustatten.“ In den nächsten Tagen werde eine Nachkontrolle erfolgen, teilte der Landkreis mit.

Peta-Tierschützer fürchten, dass der Mann die Auflagen nicht erfüllen kann. Sie vermuten bei ihm eine Erkrankung, zu deren Symptomen gehört, dass Betroffene, die sich selbst als Tierfreunde sehen, gar nicht erkennen, dass ihre Tiere leiden. In der Regel benötigen diese Menschen selbst Hilfe.