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Drogenhandel in Eisleben Drogenhandel in Eisleben: 800 Gramm Marihuana gefunden: Angeklagtem droht Haft

Von Fabian Wagener 26.02.2019, 12:20

Halle (Saale)/Eisleben - Er wird in Handschellen und Fußfesseln in den Gerichtssaal geführt, zum Vorwurf selbst will er sich nicht äußern: Am Montag ist im Landgericht in Halle der Prozess gegen einen 28-jährigen Mann eröffnet worden, dem bandenmäßiger Drogenhandel vorgeworfen wird. Laut Anklage soll er von einer Wohnung in Eisleben aus Betäubungsmittel verkauft haben. Im Rahmen einer Durchsuchung waren dort im April 2018 laut Anklage rund 800 Gramm Marihuana gefunden worden.

Bandenmäßiger Drogenhandel

Der Staatsanwalt warf dem 28-Jährigen vor, Mitglied einer Bande gewesen zu sein. Es sei ein „großflächiges Gebiet“ in Sachsen-Anhalt mit Drogen beliefert worden, sagte er.

Der Angeklagte, der zwischen seinem Verteidiger und einem Dolmetscher Platz genommen hatte, sagte zur Sache selbst nichts. Gleichwohl machte der Mann, der in Untersuchungshaft sitzt, einige Ausführungen zu seiner Person. Er sei im Libanon geboren worden und Palästinenser, vor etwa elf Jahren sei er nach Europa gekommen. In Deutschland lebte er seit etwa siebeneinhalb Jahren, übersetzte der Dolmetscher die Worte des 28-Jährigen.

Angeklagter ist vorgestraft

Wie der Vorsitzende Richter des Schöffengerichts darlegte, ist der Angeklagte bereits mit dem Gesetz in Konflikt geraten. So wurde er vom Amtsgericht in Sangerhausen wegen des unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln zu einer Geldstrafe verurteilt. Da er den Betrag jedoch nicht zahlte, saß er für kurze Zeit in der JVA Volkstedt ein.

Im Landgericht in Halle sagten am Montag zwei Polizisten vom Landeskriminalamt in Magdeburg aus, die in dem Verfahren ermittelten. In der Eisleber Wohnung sei nicht nur die „nicht geringe Menge“ Marihuana gefunden worden, sondern auch Bargeld und szenetypische Utensilien wie eine Küchenwaage.

Mehrjährige Haftstrafte droht

Einer der LKA-Mitarbeiter ging außerdem näher auf die mutmaßliche Bande ein, die den Drogenhandel organisiert haben soll. Man habe elektronische Daten ausgewertet. „Es gab Anrufe und Nachrichten untereinander“, sagte der Zeuge.

Der Prozess wird an diesem Dienstag, 26. Februar, am Landgericht Halle fortgesetzt. Es sind zunächst vier Verhandlungstage angesetzt. Im Falle einer Verurteilung droht dem Angeklagten eine mehrjährige Gefängnisstrafe. (mz)