Benefiz für krebskranke Dreijährige Benefiz für krebskranke Dreijährige: Mansfelder Band spielt für Frida Charlott

Mansfeld - Lange überlegt hat keiner von ihnen. „Ich hatte in der MZ von Frida Charlott gelesen. Und dann habe ich gleich die anderen gefragt, ob wir nicht ein Benefizkonzert für das kleine Mädchen spielen wollen“, erzählt Sängerin Lisa Frohn. Und der Rest der Mansfelder Partyband Tapetenwexxel wollte sofort.
Am Samstag ist es nun so weit: Frohn und ihre vier Bandkollegen Nicole Dittmann, Florian Schilling, Florian Krämer und Kay Feuerberg stehen in Rehsen bei Wittenberg auf der Bühne, um Spenden für die kranke Dreijährige zu sammeln. Das Mädchen hat Krebs, Nieren und Lunge sind betroffen.
Da Frida Charlott in der Uni-Klinik in Halle behandelt wird, muss ihre Mutter aus Wittenberg in die Saalestadt pendeln - eine große finanzielle Belastung, bei der die Band der Familie unter die Arme greifen will.
Die fünf Euro Eintritt, die am Samstag von den Gästen verlangt werden, will die Band deshalb vollständig der Familie aus Wittenberg spenden. Kennengelernt haben die Musiker das kleine Mädchen noch nicht. „Aber wir haben mit der Mutter von Frida Charlott telefoniert. Sie findet die Aktion sehr cool und hat sich bereits im Vorfeld herzlich bedankt“, erzählt Schlagzeuger Kay Feuerberg.
Als die MZ in Wittenberg im Dezember 2016 erstmals über das Schicksal der damals zweijährigen Frida Charlott berichtete, entbrannte eine riesige Welle der Hilfsbereitschaft, die bis heute ungebrochen ist.
Wenige Tage vor der Veröffentlichung hatte die junge Familie die Diagnose erhalten: Frida Charlott hat Krebs. Bei ihr wurde ein beidseitiger Wilmstumor entdeckt. Befallen sind beide Nieren, Metastasen hätten bereits die Lunge angegriffen.
Zu Fridas drittem Geburtstag Ende April hat es unter anderem eine berührende Postkartenaktion gegeben.
Er freut sich, dass seine Band etwas für die Kleine tun kann. „Man kann ja mit Musik viel bewegen - warum nicht auch für ein krankes Kind?“
Die Band selbst wiederum erhielt Hilfe von Fans und Unterstützern auf Facebook. „Wir kommen ja alle aus dem Mansfelder Land und kennen uns in der Umgebung von Wittenberg nicht so gut aus. Da war es toll, dass wir über Facebook jemanden gefunden haben, der uns den Saal zur Verfügung stellt und auch den Ausschank übernimmt“, sagt Frohn.
Dem Benefizkonzert steht also nichts im Weg. Bei dem werden Tapetenwexxel ihr übliches Coverprogramm spielen - von Musik aus den 70ern bis heute, von Schlager über Pop bis hin zu Rock. „Wir sind für alles offen“, sagt Keyboarder Florian Krämer. „Ich würde sogar Heavy Metal spielen aber das machen wir höchstens mal aus Spaß bei der Probe“, sagt er lachend.
Und gibt es ein Lied, das gar nicht geht? „Wir haben letztens darüber nachgedacht - und irgendwie sagten alle sofort ’Atemlos’ von Helene Fischer“, grinst Sängerin Frohn. „Aber eigentlich würden wir sogar das spielen.“ Bei der Frage nach dem aktuellen Lieblingstitel sind sich die Musiker hingegen schneller einig: „’Hulapalu’ von Andreas Gabalier“, sagt Frohn. „Jedenfalls haben wir davon nach der Probe immer noch am längsten einen Ohrwurm.“
Bei Coversongs soll es aber in jedem Fall bleiben, sagt Schlagzeuger Feuerberg. „Diese Musikform macht Spaß, gerade weil man so viele verschiedene Musikrichtungen spielt.“ Lediglich was die Bühnen angeht, könnte sich aus Sicht der Band gern noch etwas ändern. „Es wäre richtig cool, einmal auf der Eisleber Wiese zu spielen, oder beim Sachsen-Anhalt-Tag“, sagt Krämer.
Beschweren können sich die Mansfelder trotzdem nicht: „In diesem Jahr sind wir noch für elf, zwölf Auftritte gebucht“, sagt Feuerberg. Etwa zu Kleinpfingsten in Alsdorf, zur Kneipennacht in Eisleben oder auch zum Jugendpresseball in Halle. Schließlich ist die Band für alle Mitglieder ein Hobby, hauptberuflich sind sie noch Schüler, Azubi oder Student.
Erst einmal werden die Fünf aber am Samstag für die kleine Frida Charlott alles geben. „Es ist das Alter, das einen erschreckt“, sagt Sängerin Frohn. „Das macht einen schon nachdenklich.“