Ärger in Hübitz Ärger in Hübitz: Warum sich Anwohner durch Getränke-Großhändler belästigt fühlen

Hübitz - „Es hat sich nichts verändert“, sagt Rene Hauser. „In der Woche beginnt der Betrieb bereits um 6 Uhr und läuft bis 23 Uhr. Selbst am Pfingstsamstag gab es ab 6 Uhr Lärm.“ Der Hübitzer Ortsbürgermeister spricht von einem Problem, mit dem sich der Stadtrat der Einheitsgemeinde Stadt Gerbstedt und seine Gremien schon mehrmals beschäftigten. Es geht um Lärmbelästigung, der sich Einwohner von Hübitz ausgesetzt sehen - vor allem jene, deren Häuser in unmittelbarer Nachbarschaft zum Standort der WVG Getränkegroßhandel GmbH im örtlichen Gewerbegebiet stehen.
Wohngebiet nah am Unternehmen
Nur eine nicht allzu breite Straße trennt das Wohngebiet vom Betriebsgelände. Geschäftlich geht es dem Unternehmen offenbar prächtig: Die Standortfläche wächst, wohl aber auch der Lieferverkehr. Lkw fahren ran, werden be- und entladen.
„In aller Frühe wirst du aus dem Schlaf gerissen und bis in die Nacht kannst du kein Auge zumachen“, schildert eine berufstätige Anwohnerin. „Selbst an Samstagen kommen die Lkw in aller Frühe. Da ist nichts mit Ausschlafen.“ Die Frau bat, ihren Namen nicht zu nennen - in der Hoffnung, das Problem mit Unterstützung der Stadtverwaltung Gerbstedt ohne öffentliche Konfrontation zu lösen. „Die Stadt hat versprochen, uns zu helfen“, so die Anwohnerin.
In der Tat sprach Siegfried Schwarz (CDU), Bürgermeister der Einheitsgemeinde, das Problem in einer der letzten Sitzungen an. Von einem Vor-Ort-Termin war die Rede, der demnächst stattfinden sollte. Das wäre bereits der zweite, denn schon lange zuvor soll es nach MZ-Informationen einen Vor-Ort-Termin gegeben haben. Ohne sichtbare Ergebnisse.
Thema im Stadtrat ansprechen
Das nervt die Hübitzer. Hauser will weiter kämpfen. „Das Problem spielte jetzt im Sicherheits-, Ordnungs- und Katastrophenschutzausschuss des Stadtrates wieder eine Rolle“, sagt er und kündigt an, das Thema im der nächsten Stadtratsitzung anzusprechen.
Die WVG-Unternehmensleitung weist jede Schuld vor sich. „Wir halten die vorgegebenen Betriebszeiten ein“, teilt Geschäftsführer Axel Weydringer auf MZ-Anfrage mit. „Eine Lärmbelästigung der Anwohner wird, soweit möglich, reduziert. Die für ein Gewerbegebiet geltenden Grenzwerte werden eingehalten. Sollten zusätzliche Maßnahmen erforderlich sein, so werden diese selbstverständlich umgesetzt.“
Hilft eine Lärmschutzmauer?
Möglicherweise könnte eine Lärmschutzmauer helfen. Doch wer soll sie bauen? Nach MZ-Informationen sollte seinerzeit die Stadt für Lärmschutz im Gewerbegebiet sorgen. An der fraglichen Stelle sei aber die Straße dafür zu schmal.
Nun ist Lärmschutz wieder im Gespräch. Wie bei der Stadt verlautete, will der Hübitzer Getränkegroßhändler noch in diesem Jahr auf dem Gelände eine weitere Halle bauen. Lärmschutz könnte als Auflage für die Baugenehmigung festgeschrieben werden, wird spekuliert. (mz)