"Zorn 3 - Wo kein Licht" "Zorn 3 - Wo kein Licht": Drehstart in Halle mit Toten an der Brücke

Halle (Saale) - „Was willst du? Siehst du nicht, dass wir arbeiten? Fahr endlich weiter, du Idiot.“ Hauptkommissar Claudius Zorn ist wieder in seinem Element, als er vorbeifahrende Autofahrer anmotzt. Es ist wieder Zorn-Zeit in Halle. Am Dienstag haben die Dreharbeiten für den dritten Zorn-Fall, nach der Thriller-Vorlage des halleschen Bestseller-Autors Stephan Ludwig, begonnen.
Erster Film-Set war die Genzmer Brücke über die Saale am Holzplatz, die das Filmteam um Regisseur Christoph Schnee („Mord mit Aussicht“), für den kompletten Tag angemietet hatte. Für Anlieger wurde die Zufahrt mit kurzen zeitlichen Einschränkungen ermöglicht. Wenn gedreht wurde, warteten die Autos vor der Brücke und die Passanten schauten sich das beeindruckende Getümmel des großen ARD-Filmteams an. „Man sieht ja nicht jeden Tag einen Filmdreh live“, meint etwa ein Anwohner aus dem nahegelegenen Glaucha.
"Zorn II" am 16. April in der ARD
In den ersten abgedrehten Filmszenen für „Zorn – Wo kein Licht“, der von ARD und MDR produziert wird, geht es um einen mysteriösen Selbstmord eines Staatsanwalts. Der Mann springt von einer Brücke und erschießt sich dabei. Für diese spektakuläre Aktion ist ein Stuntman engagiert. Die Leiche wird später am Fluss gefunden. Für Kommissar Claudius Zorn und seinen Assistenten, den dicken Schröder, beginnt ein spannender Fall.
Wie bereits im zweiten Teil, der im vergangenen Herbst in Halle gedreht und am 16. April um 20.15 Uhr in der ARD ausgestrahlt werden soll, bilden wieder die Schauspieler Stephan Luca (als Zorn) und Axel Ranisch (als Schröder) das ungleiche Ermittlerduo. Während Zorn sich bereits am ersten Drehtag motzend und gelangweilt präsentiert, zeigt sich der dicke Schröder dienstbeflissen und strukturiert.
Die Genzmer Brücke ist übrigens nicht der Originalschauplatz. Im Buch, welches 2013 erschien, stürzt sich der Mann eigentlich von der Giebichensteinbrücke. Inwieweit die anderen Drehorte mit der Romanvorlage übereinstimmen, will das Filmteam noch nicht verraten. Jedoch ist davon auszugehen, dass es in den kommenden vier Wochen immer wieder zu vereinzelten Sperrungen in Halle kommen wird.
Die größte Herausforderung dürfte dabei der Dreh einer Massenkarambolage auf der halleschen Hochstraße sein. Auch das alte Solebad Wittekind dürfte als Drehort fungieren. Desweiteren wird es einen großen Polizeiball geben, bei dem auch jede Menge hallescher Komparsen ihren Auftritt im neuen Film bekommen.
Das Schauspielteam
Neben den beiden Hauptdarstellern Luca und Ranisch spielen im dritten Zorn-Film unter anderem Alice Dwyer, Katharina Nesytowa (als Malina), Barnaby Metschurat, Paul Faßnacht, Christian Grashof, Monika Lennartz und Tonio Arango mit.
Zorn jedenfalls darf in den nächsten rund vier Wochen in Halle wieder seine schlechten Launen ausleben. Auch wenn er vom Filmteam ab und zu zurückgepfiffen wird. „Bitte noch ein wenig zorniger“, ruft der Regisseur auf der Genzmer Brücke – und Hauptkommissar Zorn gehorcht. (mz)