ZDF-Sportstudio ZDF-Sportstudio: Ein ganz großer Auftritt für Steve Braun

Halle (Saale)/MZ - Ein äußerst verkrampfter Mensch ist Lars Holtmann nicht, das wissen seine Spieler. Der Trainer des Fußball-Oberligisten VfL Halle 96 lässt gern mal den einen oder anderen Spruch raus oder nimmt seine Jungs auf den Arm. Und so dachte sich Stürmer Steve Braun am vergangenen Dienstag, dass Holtmann ihn „veräppeln“ wolle, nachdem er von seiner Einladung ins „Aktuelle Sportstudio“ gehört hatte.
Doch diesmal meinte es Holtmann ernst. Tatsächlich ist Steve Braun am Sonnabend Gast in der traditionsreichen ZDF-Sendung und wird Marc-Andre ter Stegen, den Torwart des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, an der Torwand herausfordern.
Heber gegen Heidenau gekürt
Möglich gemacht hatten das die „Hartplatzhelden“, eine Gruppe fußballbegeisterter Internet-User, die auf ihrer Homepage in regelmäßigen Abständen „Awards“ für besondere Leistungen von Amateurkickern vergeben. Die Award-Sieger dürfen dann im Sportstudio ihr Können gegen die prominenten Profis unter Beweis stellen. Diesmal wird also Steve Braun sein Bestes geben.
Dabei hat er den Award mit seinem Heber-Tor beim 6:1-Auswärtssieg in Heidenau gar nicht gewonnen, sondern landete bei der Auswahl des „Tor des Monats April“ nur auf dem zweiten Platz hinter Moritz Wickleder. Doch da der Spieler vom VfL 05 Hohenstein-Ernstthal erst 14 Jahre alt ist, muss er bis September auf seine Einladung warten. Steve Braun rückt dafür nach - und hat Hoffnungen, den Gladbacher Schlussmann auch bezwingen zu können. „Er ist ja Torhüter und daher eher für das Toreverhindern als für das Toreschießen zuständig“, sagt er scherzhaft.
Beim VfL nicht gesetzt
Da es sich bei Angreifer Braun genau andersherum verhält und er sein Können vor dem gegnerischen Gehäuse in der laufenden Saison schon sieben Mal gezeigt hat, muss er am Sonntagmorgen auch schon wieder aus Mainz losfahren. Nach Rudolstadt, wo das Punktspiel des VfL stattfindet (Anstoß: 14 Uhr). Denn Übungsleiter Lars Holtmann ist überhaupt nicht gewillt, nur wegen eines Fernsehauftrittes auf den 24-Jährigen zu verzichten: „Ich bin froh, dass ich momentan zwei fitte und treffsichere Stürmer zur Verfügung habe.“
Womit der Coach exakt die derzeitige sportliche Situation seines Torjägers beschreibt. Denn seit Beginn der Rückrunde liefern sich Steve Braun und Mannschaftskollege Georg Ströhl, der in dieser Saison auch schon sechsmal getroffen hat, ein Dauerduell um den Platz im Sturmzentrum. Mal spielt der eine, mal der andere von Beginn an. „Ich mache meine Entscheidung vom Gegner abhängig“, so Holtmann. Beide zusammen wolle er eher nicht in die Startelf stellen, da das 4-1-4-1-System des VfL derzeit gut funktioniere.
Der Sportstudio-Gast ist also bei seinem Heimatverein keinesfalls gesetzt. Deshalb braucht er Argumente - notfalls auch einen Erfolg gegen Marc-Andre ter Stegen beim Torwandschießen. „Ich möchte mindestens einmal treffen“, so seine Zielsetzung.
Millionen-Publikum schaut zu
„Ein bisschen aufgeregt“ ist Braun aber auf jeden Fall, was man auch verstehen kann. Denn schließlich spielt er am Sonnabend nicht vor 100 oder 200 Zuschauern wie alle zwei Wochen im Stadion am Zoo, sondern vor einem Millionenpublikum.