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Rund 1.400 Kurzfilme Youtuber aus Halle: Moschuss testet Technik aus China

Von Denny Kleindienst 24.05.2020, 14:00
Matthias Bauer in einem seiner Youtube-Videos: Rund 27.000 Menschen haben seinen Kanal abonniert.
Matthias Bauer in einem seiner Youtube-Videos: Rund 27.000 Menschen haben seinen Kanal abonniert. Screenshot

Halle (Saale) - Seit drei Jahren lädt Matthias Bauer nun schon seine selbstgedrehten Videos bei Youtube hoch, seit etwa zweieinhalb Jahren macht er das hauptberuflich. Sein Pensum ist dabei beachtlich. Es liegt bei mindestens einem neuen Video pro Tag, wie er sagt. Rund 1.400 Kurzfilme sind inzwischen zusammengekommen.

Youtuber als Beruf: „Ich teste Technik und stelle sie vor“

Der 36-jährige Hallenser sieht ein bisschen aus wie der junge Lotto King Karl. Seinen Youtube-Kanal betreibt er unter dem Namen Moschuss. Den hat er sogar als Markennamen eintragen lassen. Bauer selbst beschreibt seinen Auftritt auf der Plattform als reinen Testkanal. „Ich teste Technik und stelle sie vor.“

Um die hundert Geräte hat er inzwischen schon seiner Prüfung unterzogen. Am häufigsten waren das Smartphones. Aber auch Tablets und Notebooks waren dabei, das Interesse daran gehe aber zurück. Was dagegen boomt, sind Smartwatches. Die digitalen Armbanduhren werden immer günstiger. „Die bekomme ich auch ständig zugeschickt“, sagt er.

Keine trockenen Erklärfilme, sondern Unterhaltung

Matthias Bauers Besonderheit ist, dass er sich auf China-Tech spezialisiert hat. Das Begrüßungsvideo auf seinem Youtube-Kanal beginnt mit den Worten: „Hallo Freunde chinesischer Smartphone-Kunst.“ Was chinesische Hersteller betrifft, ist den Meisten die Marke Huawei bekannt. Doch es gibt auch noch Xiaomi oder Meizu und weitere hierzulande weniger geläufigere Anbieter. Nach seinem persönlichen Handy gefragt, sagt Matthias Bauer, sein erstes Telefon sei ein Meizu 16S.

Das zweite, sein jeweils aktuelles Testobjekt, wechsle er einmal die Woche. Was aus seiner Sicht für die chinesische Technik spricht, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis. Mittlerweile empfindet er die Chinesen aber auch als innovativer. Dazu sagt er einen typischen Matthias-Bauer-Satz: „Die haben früh angefangen, die etablierten Marken zu verprügeln.“ Statt trockene Erklärfilme zu drehen, will er die Zuschauer auch immer unterhalten.

Der Entertainment-Faktor sei wichtig, „sonst würde keiner mich abonnieren.“ Etwa 27.000 Abonnenten hat sein Kanal inzwischen. Der hallesche Youtuber sagt, im Monat würden seine Videos rund 300.000 Mal geschaut. Sein meistgeklickter Clip? Habe circa 200.000 Aufrufe gehabt, sagt Bauer und lacht.

Youtuber aus Halle erhält Geld durch Provision Werbung und Verkauf von Technik

Es ging um eine spottbillige Smartwatch und es ist nicht gerade sein Lieblingsvideo. Geld verdient er damit, Testgeräte, die er mal umsonst bekommt, mal selbst kauft, weiterzuverkaufen. Zudem erhält er eine Provision, wenn jemand den Link in seinem Video anklickt und das Gerät kauft. Auch Youtube zahlt ihm etwas für die vorgeschaltete Werbung in seinen Testfilmen.

Bevor er Youtuber wurde, hat Bauer jahrelang in einem Sushi-Restaurant gearbeitet. Als er dann China-Tech als Nische entdeckt hat, ging er aufs Ganze und wagte sich in die Selbstständigkeit. Gerade komme er zum Punkt, keine zusätzliche Unterstützung vom Amt zu brauchen. „Ich kann davon leben.“ (mz)