"Wir leben noch" "Wir leben noch": Hallenserinnen steigen mit "The Flyer" 80 Meter in die Luft

Halle (Saale) - Schon von weitem ist das spektakuläre, dank über 54.200 LEDs bunt leuchtende Riesen-Karussell am Hallmarkt zu sehen. Mit seinen stolzen 80 Metern scheint „The Flyer“, vom Markt aus betrachtet, fast die Marktkirche zu überragen. Vor allem aber ist die neben Eislaufbahn, Prosecco-Bar und Bierkanzlei-Hütte aufgestellte Hauptattraktion des halleschen Winterzaubers zu hören. Denn immer, wenn sich die glitzernden, mit Fahnen geschmückten Gondeln in den Himmel schrauben, weht das Kreischen der mehr oder weniger Mutigen über Halles Innenstadt.
Zwischen Glühwein- und Bratwurststand: Hallenserinnen testen „The Flyer"
Doch wie fühlt sich das Kettenfliegen, das wohl so ziemlich jeder noch als Kind vom Rummel kennt, in schwindelerregender Höhe an? Für die MZ haben sich die halleschen Zwillinge Mirjam und Tabea Immisch überreden lassen und es gewagt, auf dem laut der Magdeburger Betreiber Gebrüder Boos „höchsten und schnellsten mobilen Kettenkarussell der Welt“ den ultimativen Höhentest zu absolvieren.
Lange müssen an diesem ersten Advent die beiden 25-Jährigen nicht warten, die Schlange zwischen Kassenhäuschen - an dem die sechs Euro fürs Ticket übrigens auch mit Karte bezahlt werden können - und Einstieg ist noch überschaubar, während viele Besucher, mit Glühweinbecher, Proseccoglas oder Bratwurst in der Hand, noch unschlüssig in Karussell-Nähe herumstehen und laut oder auch still überlegen: Soll ich oder soll ich nicht? Später am Abend wird es dann richtig voll am Höhen-Karussell.
Aufgeregt stehen die Zwillinge an, mit bangem Blick nach oben. „Da hoch soll es jetzt gehen? Wir müssen verrückt sein!“, ruft Mirjam ihrer Schwester im mit atmosphärischer Musik vermischten Gekreische zu. So ganz wohl ist beiden zunächst nicht, doch die Vorfreude und das erwartungsfrohe Kribbeln im Bauch siegen dann doch über das flaue Gefühl im Magen. Bloß gut, dass für beide, die an diesem Samstagabend schon jeweils einen vollen Arbeitstag hinter sich haben, das Abendessen noch aussteht.
Kettenfliegen: Phantastische Sicht über die Stadt - „voll schön“
Während sich in der rasch vorankommenden Warteschlange vor den zwei jungen Hallenserinnen ein paar Fahrgäste mit dem Schlachtruf „Jetzt geht’s lohos!“ ins Höhen-Abenteuer stürzen, gucken sich Mirjam und Tabea an - und umarmen sich spontan, bevor es dann zügig zum Einsteigen in die Kettenfliegersitze geht.
Und schon dreht sich „The Flyer“ mit seinen 32 Gondeln in den Nachthimmel - immer höher, immer schneller, bis er die Maximalgeschwindigkeit von gut 70 Kilometer pro Stunde erreicht hat. Oben, an der leuchtenden Turmspitze, und erst recht, als es wieder hinab in Richtung Hallmarkt geht, erfüllt erneut ein vielstimmiges Johlen und Kreischen die kalte hallesche Nachtluft.
Unten angekommen, zittern bei den Test-Fliegerinnen erstmal die Knie. „Also, wir leben noch“, stellt Tabea erleichtert fest. Allerdings - die Beine fühlten sich an wie „purer Wackelpudding“. Mirjam zeigt erstmal begeistert den Daumen und gesteht kurz darauf: „Ich saß erst super angespannt im Sitz. Dann aber konnte ich es richtig genießen“. Phantastische Sicht über die Stadt - „voll schön“, so beide einstimmig. Und dass an diesem Abend auch noch ein „wunderschöner Mond“ über Halle leuchtet, macht den Flug der Zwillinge mit „The Flyer“ perfekt.
››Alle Infos zum Weihnachtsmarkt auf www.mz.de/weihnachtsmarkt-halle (mz)
