Kommentar zur Impfaffäre Wiegands Niederlage wiegt besonders schwer
MZ-Reporter Dirk Skrzypczak meint, dass der suspendierte OB von Halle nach dem neuesten Gerichtsbeschluss nicht auf eine rasche Rückkehr ins Amt hoffen kann.

Halles suspendierter OB Bernd Wiegand ist vor Gericht erneut gescheitert – doch die Niederlage vor dem Verwaltungsgericht in Magdeburg wiegt besonders schwer. Bereits im April hatte sich der 64-Jährige vor Gericht gegen seine Beurlaubung durch den Stadtrat gewehrt. Vergebens. Damals befanden sich die Ermittlungen in der Impfaffäre noch am Anfang. Heute sind sie es nicht mehr.
Stattdessen sind zwischenzeitlich neue Vorwürfe gegen Wiegand aufgetaucht, die mit dem Impfskandal nichts zu tun haben, den OB aber zusätzlich belasten. Wiegand und seine Anwälte hatten daraufhin in den vergangenen Wochen eine regelrechte Offensive gestartet.
Bürgermeister Egbert Geier gewinnt derweil weiter an Profil und Einfluss.
Dirk Skrzypczak, MZ-Chefreporter Halle
Die Anschuldigungen gegen ihn seien konstruiert, wichtige Zeugen hätten den OB längst entlastet - stattdessen suche das Landesverwaltungsamt krampfhaft nach neuen belastbaren Fakten. Der Versuch, sich als Opfer einer Verschwörung gegen einen parteilosen OB zu inszenieren, ist mit dem Richterspruch gescheitert. Der Gerichtsbeschluss ist nicht nur an dieser Stelle eindeutig.
Unabhängig davon, ob es nun noch vor das Oberverwaltungsgericht geht: Das Verfahren gegen Wiegand wird wohl noch sehr lange dauern. Sein Wunsch, rasch in den Ratshof zurückzukehren, wird sich nicht erfüllen. Und Bürgermeister Egbert Geier gewinnt derweil weiter an Profil und Einfluss. Und das ist für Wiegand die nächste Niederlage.
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