Spezialgebiet Familienrecht Wie es Rechtsanwalt aus Halle erneut in Bestenliste geschafft hat
JustizErneut hat es der Hallenser Rechtsanwalt Jan Christoph Berndt in eine Bestenliste geschafft. Sein Spezialgebiet ist das Familienrecht.

Halle (Saale) - Also wieder eine Urkunde: Erneut steht Rechtsanwalt Jan Christoph Berndt in einer Bestenliste. Dieses Mal in der Illustrierten „Stern“, als einer der besten ostdeutschen Anwälte für Familienrecht. Das Magazin hat nach eigenen Angaben deutsche Anwaltskanzleien befragen lassen, an welche Anwälte sie sich mit juristischen Problemen wenden würden. Platziert war Berndt zuvor schon mehrfach in Anwaltsrankings des „Focus’“.
In seiner erneuten Erwähnung sieht der Rechtsanwalt ein Zeichen für die Beständigkeit seiner und der Arbeit seiner Angestellten. Allerdings, grinst er, fühle er sich manchmal ein wenig wie beim Metzger, bei dem Meisterbrief und andere Anerkennungen gerahmt an der Wand hängen. Aber Arbeit will hier wie da mit Herzblut getan sein - und der Jurist hat seine Berufung im Familienrecht gefunden.
Wunsch eines Halbwüchsigen, ihn gegen seine Mutter zu vertreten
Auf Umwegen: Ausgebildet ist er zum Wirtschaftsanwalt. Als seine Bonner Ausbildungskanzlei jemanden für ihre Hallenser Niederlassung suchte, griff er zu - und sah sich irgendwann mit einem Mandat für Familienrecht konfrontiert, das sein Kollege nicht übernehmen wollte. An den konkreten Fall erinnert sich der heute 53-Jährige nicht mehr. Wohl aber daran: „Das war spannend. Das hat gemenschelt.“ Die Faszination habe nicht nachgelassen.
Emotionale Momente gehören dazu, wenn es um Scheidungen oder Kindschaftssachen geht. Seine Aufgabe als Anwalt sieht er darin, die Anliegen seines Mandanten zu vertreten, ohne unnötig Streit zu säen. Und manchmal lehnt er auch ab. Wie den Wunsch eines Halbwüchsigen, ihn gegen seine Mutter zu vertreten. Die zahle nicht genügend Taschengeld oder kaufe immer die falschen Klamotten. Bei anderen Sachen konnte er sich nicht heraushalten. Da war der Mann einer Mandantin, der ihm anbot, die Sache auf einer Lichtung mit Baseballschlägern zu klären. Den hat der Rechtsanwalt angezeigt.
Am Familienrecht gefällt dem Anwalt auch das Interdisziplinäre
Scheidungswilligen empfehle er immer, die Dinge so zu regeln, dass beide zur Hochzeit der Kinder eingeladen werden. Ob das auch bei dem Mann gelingt, der seine Frau vor dem Scheidungsrichter vergeblich mit einem riesigen Strauß Rosen zurückzugewinnen versuchte, ist nicht überliefert. Die Rosen drückte der Abgeblitzte Berndt in die Hand. „Ich habe sie im Gericht verteilt“, erzählt er. In Pandemiezeiten seien viele Mandanten ungeduldiger, stellt er fest. Und Corona werde häufiger als - gerichtlich inzwischen verworfenes - Argument genannt, dem getrennten Partner den Umgang mit dem Kind zu verwehren.
Am Familienrecht gefällt dem Anwalt auch das Interdisziplinäre, dass Eigentumsfragen und Sozialrecht hineinspielen. Und dass er es mit der ganzen Bandbreite der Gesellschaft zu tun habe - mit Mandanten, bei denen Geld keine Rolle spielt wie mit denen, die Verfahrenskosten- oder Beratungshilfe beantragen, um seine Dienste in Anspruch zu nehmen. Und das Grenzüberschreitende: Teils im Ausland aufgewachsen und mit Berufserfahrung in Großbritannien, spricht er Englisch wie Deutsch und übernimmt regelmäßig Mandate bei binationalen Familienangelegenheiten. (mz)