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„Es läuft richtig gut“ Wie DJ und Musikproduzent aus Halle seine Online-Community unterhält

Wie DJ und Musikproduzent Florian Weidner aus Halle seine florierende Online-Community unterhält und Kraft aus ihr zieht.

Von Phillip Kampert Aktualisiert: 28.05.2021, 18:30
Florian Weidner macht unter dem Namen Noisetime Musik und unterhält seine Fans in den sozialen Medien, zum Beispiel mit dieser Fotomontage.
Florian Weidner macht unter dem Namen Noisetime Musik und unterhält seine Fans in den sozialen Medien, zum Beispiel mit dieser Fotomontage. (Fotomontage: Felix Günther)

Halle (Saale) - Florian Weidner winkt seinen Fans vom Rücken seiner Katze zu. Wie ein Däumling sitzt er auf dem Stubentiger. Die Fotomontage auf der Social-Media-Plattform Instagram kommt gut an, Weidners Fans klicken fleißig den „Gefällt mir“-Knopf und schreiben ihre eigenen Wunschreittiere in die Kommentare. Durch Aktionen wie diese stärkt Weidner die Verbindung mit seinen Fans, die ihm eigentlich wegen seiner Musik folgen. „Radiomusik und elektronische Remixe, wo die Leute auch einmal ausrasten sollen“, beschreibt Weidner seine Spezialitäten.

Als Teenager habe er zusammen mit seinem Vater die Liebe zu Club-Musik entdeckt. Irgendwann probierte er sich selber an den Turntables aus. Vor drei Jahren schließlich - nach einer Lehre zum Veranstaltungskaufmann - machte sich Weidner als DJ und Musikproduzent unter dem Pseudonym Noisetime selbstständig, legte auf Festivals schon vor 10.000 Menschen auf.

„Es läuft richtig gut“

In der Pandemie läuft vieles digital. Anstelle von Clubs füllt Weidner nun Live-Streams. Für seine Fans stellt der 24-jährige Hallenser immer wieder Inhalte ins Netz, zum Beispiel Videos, in denen er in 20 Sekunden Musikschnipsel anspielt („Drei Remixe, die komplett zerstören“) oder Szenen aus seinem Leben. Die Resonanz? „Es läuft richtig gut“, sagt Weidner. Seine Clips seien schon anderthalb Millionen Mal angesehen worden, 5.000 neue Abonnenten habe sein Kanal gewonnen.

Weidners Community wird stark eingebunden. So bat er bei der Musikvideo-Produktion zu seinem Song „All Over Me“ vor etwa einem Jahr um Szenen-Vorschläge, von denen einige im Video landeten. Aber auch persönlich zieht Weidner einiges aus dem Kontakt über die sozialen Medien. Als die Pandemie ihm zusehends die Kraft raubte, startete er ein Fitness-Programm und teilte die Erfolge auf seinen Kanälen. „Ich bin in ein Loch gefallen“, erzählt er. Durch die Anfeuerungs-Nachrichten (und einige virtuelle Trainigspartner) sei er wieder in Form gekommen, habe seinen Alkoholkonsum reduziert und sogar das Rauchen aufgegeben. „Es ist eine riesige Veränderung, morgens nicht als erstes an die Kippe zu denken“, sagt er.

Beste Voraussetzungen also für den Neustart der Konzerte: Am Samstag steht Weidner bei einem Autokonzert in Dresden endlich wieder leibhaftig vor seinen Fans auf einer Bühne. Sein nächster Song „Back to You“, mit Gastauftritt von Lunax, erscheint am 4. Juni. (mz)