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MZ-Fans auf WhatsApp WhatsApp-Newsletter der MZ: Zufriedene Abonnenten berichten

Von Susann Lehmann 19.02.2019, 12:00
Was gibt es Neues im MZ-Newsletter? Gabi Herse - hier mit ihrem Hund Stella - ist eine der treuesten Abonnentinnen.
Was gibt es Neues im MZ-Newsletter? Gabi Herse - hier mit ihrem Hund Stella - ist eine der treuesten Abonnentinnen. Andreas Stedtler    

Ein bisschen nervös sind wir schon, als wir auf das Klingelschild mit dem Namen „Herse“ drücken. Dass es dafür keinen Grund gibt, zeigt sich bereits Sekunden später. „Darf ich Euch drücken“, fragt Gabi Herse, als wir vor ihrer Wohnungstür stehen. Sie darf!

Obwohl wir die Hallenserin zum ersten Mal persönlich treffen, kennen wir bereits jede Menge Höhen und Tiefen aus ihrem Leben. Mit Blumenstrauß und Leckerlis für ihren Hund betreten wir ihre Wohnung und werden dort auch von Vierbeinerin Stella und Ehemann Frank herzlich begrüßt.

Wir, das sind Gero Hirschelmann, Chef vom Dienst Digital bei der MZ, und Susann Lehmann, Head of Social Media. Und die 58-jährige Gabi aus Halle ist eine von mittlerweile fast 12 000 Nutzern, die den WhatsApp-Newsletter der MZ, den es seit gut einem Jahr gibt, abonniert haben.

Doch die 58-Jährige sticht aus der Nutzergemeinde heraus: Kein Abonnent lässt uns seit dem Start des Newsletters so intensiv an seinem Leben teilhaben wie Gabi. Inzwischen hat sich daraus fast schon eine Art Freundschaft entwickelt.

WhatsApp-Newsletter der MZ: Gabi berichtet aus ihrem Privatleben

Die kleine Frau mit dem Kurzhaar-Schnitt nutzt den Kanal regelmäßig, um mit dem Team der Online-Redaktion zu schreiben.

Ein Mal hat sie uns am Morgen ein Foto von tiefgefrorenen Erdbeeren geschickt - und dann am Nachmittag das Bild von der fertigen Marmelade nachgereicht. Aber auch für uns im MZ-Team ist die Hallenserin nicht mehr nur eine „unbekannte Leserin“, sondern eine starke Frau, die schon viel durchgemacht hat und dennoch mit ihrer positiven Art die Menschen in ihrem Umfeld begeistert. „Wenn ich aufhöre zu lachen, dann ist alles zu spät. Das mache ich hoffentlich nie.“

Das Prinzip des Newsletters ist einfach. Am Morgen und am Abend erhält der Nutzer die wichtigsten Meldungen aus Sachsen-Anhalt und der Welt auf sein Smartphone. Doch die Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Denn umgekehrt kann uns auch jeder Nutzer eigene Nachrichten, Videos, Sprachnachrichten und Bilder senden - und davon wird auch rege Gebrauch gemacht.

Hin und wieder ließ die 58-Jährige Gabi auch durchblicken, dass es ihr körperlich nicht so gut geht oder erzählte von Arztterminen, die bevorstehen und sie ängstigen. Das Online-Team hat stets versucht, die Hallenserin aufzubauen und ihr Mut zuzusprechen.

Mehr als einmal gab es im Anschluss freudige Nachrichten von ihr, dass das Daumendrücken geholfen habe und der Termin positiv verlaufen sei. Inzwischen besteht täglicher Kontakt zwischen der 58-Jährigen und der Online-Redaktion. Oft meldet sich Gabi bereits nach dem Aufstehen und bleibt dann mit uns bis zum Abend in Kontakt. Genau das sind Beziehungen, die soziale Medien schaffen können und sie ausmachen.

Die 58-Jährige erzählt uns auch von Friseurbesuchen, schickt Bilder von ihrem Frühstück, ein Foto von ihrer Einschulung und wünscht uns abends einen schönen Feierabend.

Sie erzählt uns aber auch von Tabletten, die sie gegen ihre Osteoporose nehmen muss, die aber Schwindel und Übelkeit auslösen. Und sie teilt auch Ängste mit uns - Ängste, die sie nicht schlafen lassen, bevor sie erneut zur Mammografie muss.

Denn bei Gabi wurde 2016 Brustkrebs festgestellt. Nach Operation, Bestrahlungstherapie und Kur kämpft sie seit zwei Jahren mit Hilfe von Tabletten dafür, dass der Krebs nicht wiederkommt.

„Gott sei Dank bin ich damals zur Mammografie gegangen“ erzählt die sonst so lebensfrohe Frau mit ernster Miene. „Ich habe nur noch funktioniert. Es ging gar nichts mehr.“ Funktioniert hat Gabi bis zu diesem Zeitpunkt vor allem für andere.

Als die Familie noch in einer großen Wohnung in Heide-Nord lebte, hat die Mutter von drei Söhnen die damalige Freundin ihres Sohnes als Pflegekind aufgenommen. Die 17-Jährige hatte große Probleme mit ihrer Familie. „Das war dann unser neues Familienmitglied“, erzählt die Hallenserin.

Gabi Herse kümmerte sich um die Freundin ihres Sohnes

Und obwohl die Familie bereits zu diesem Zeitpunkt nur noch von Franks Gehalt lebte - Gabi hatte im Jahr 2000 einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule - nahmen sie das Mädchen auf. Unterstützung vom Jugendamt bekam die Familie nicht.

„Die haben nur gesagt, dass sie ja eh bald 18 wird und es nicht ungewöhnlich in dem Alter sei, beim Freund zu leben.“ Selbst als die Beziehung zwischen ihrem Sohn und dem Mädchen auseinanderging, wohnte die Jugendliche weiter bei den Herses und als sie volljährig wurde, suchten sie ihr eine Wohnung. Bis heute hat die Familie mit der jungen Frau, die mittlerweile in Bayern wohnt, regen Kontakt über WhatsApp.

Gabi aus Halle ist zwar unsere treueste Abonnentin, aber der Newsletter hat auch Fans außerhalb Sachsen-Anhalts. So erreicht das MZ-Online-Team auch Nutzer in London, am Fuße der Zugspitze in Bayern - und in Berlin.

Von einer Leserin aus der Hauptstadt kam sogar ein Paket mit Kaffeebecher und Süßigkeiten - als „Dankeschön für den Newsletter“. Eine andere Leserin aus Berlin haben wir mal gefragt, warum sie den MZ-Newsletter liest - und uns über die Antwort gefreut. „Ihr schreibt anders, freundlich und mit Gefühl für die Leser.“

Genau das haben wir uns zum Credo gemacht - und tun alles für einen intensiven Kontakt mit unseren Nutzern. Jede Nachricht wird beantwortet. Egal ob Kritik, Hinweise oder persönliche Anliegen wie bei Gabi.

Unter jedem Newsletter steht der Name des Redakteurs, der die Nachricht verfasst hat, um die Kommunikation noch persönlicher zu machen. Und die Resonanz ist enorm: Bis zu 500 Nachrichten erreichen uns täglich - Heiligabend und Silvester waren es sogar bis zu 1 000.

WhatsApp ist auch für Gabi ein wichtiger Kanal, um sich auszutauschen. Sie kann nicht mehr so viel unternehmen wie früher.

Denn auch ihr Mann, den sie schon während ihrer Ausbildung bei der Post kennengelernt hat, ist schwer krank. 2007 wurde eine Herzschwäche bei ihm festgestellt, mittlerweile kann sein Herz nur noch eine Leistung von 20 Prozent erbringen, er trägt einen Herzschrittmacher.

Power-Frau Gabi hat damals fast allein den Umzug von der großen Wohnung in Heide-Nord ins Lutherplatz-Viertel in die neue Wohnung organisiert, um ihn zu schonen.

Auch nach dem Umzug wurde es für Herses nicht leichter. Da Frank zwei Jahre lang um seine Berufsunfähigkeitsrente kämpfen musste, gerieten die beiden in Hartz-IV. Doch mit 67 Quadratmetern war ihre Wohnung sieben Quadratmeter zu groß, um Unterstützung zu erhalten. „Zum Glück hatten wir zwei Sachbearbeiterinnen“, erklärt Gabi.

Während die eine an der Durchsetzung eines erneuten Umzugs festgehalten haben soll, habe die andere darum gekämpft, dass die beiden in ihrer Wohnung bleiben durften. Doch Gabi blieb zuversichtlich. „Ich bin immer höflich und freundlich und supernett, gerade, wenn jemand borstig ist, damit ich ihm ein Lächeln auf die Lippen zaubern kann.“

Fröhliche „Schnattertasche“ bleibt über WhatsApp mit der MZ in Kontakt

Diese Art ist es, die uns an Gabi so fasziniert und die den Austausch mit ihr zu einem Erlebnis macht. Der Hallenserin tut der Kontakt mit uns gut, „eure lockerleichte Art und eure persönliche Kommunikation mit euren Namen macht es sympathisch“.

Darüber hinaus möchte die 58-Jährige, die sich selbst als „Schnattertasche“ bezeichnet, ihre Familie nicht zu sehr mit ihren Sorgen belasten. Aber „das muss bei mir raus, sonst platze ich“. Der Newsletter ist dabei für sie das ideale Mittel für einen regen, sozialen Austausch - auch wenn Gabi am Anfang etwas zögerlich war. „Vielleicht war es etwas leichtsinnig, mich so zu öffnen, aber ihr habt mir ja auch etwas über euch verraten.“

Heute fragt Gabi auch, wie es dem MZ-Team geht, tauscht sich mit einem Kollegen über seinen neuen Hund aus oder schickt Genesungswünsche, wenn jemand krank ist. „Schön, dass ihr für mich da seid“, sagt sie.

Und wenn sie mal etwas auf eine Antwort des Online-Teams warten muss, hat sie dafür Verständnis. „Ihr müsst ja auch arbeiten.“

Neben ihrem Mann Frank, der anders als Gabi eher schweigsam ist, gibt auch Hündin Stella der 58-Jährigen viel Kraft. „Sie merkt, wenn es uns dreckig geht und ist das Beste, was uns je passieren konnte“, erzählt Gabi über die Mischlingshündin, die sie 2008 aus einem Tierheim geholt hat.

Trotz gesundheitlicher Sorgen bleibt die lebensfrohe Gabi zuversichtlich. „Wir haben 2019 unseren 40. Hochzeitstag und meine Eltern sogar 60.“ Sicher wird sie uns auch daran teilhaben lassen.

Doch vorher verabschieden wir uns von Gabi. Am Ende drücken wir sie noch länger als zu Beginn und wissen, dass wir dank WhatsApp schon bald wieder voneinander lesen werden.  (mz)

Das Team-Foto zu Heiligabend mit Susann Lehmann (rechts) und Gero Hirschelmann (hinten, Zweiter von rechts)
Das Team-Foto zu Heiligabend mit Susann Lehmann (rechts) und Gero Hirschelmann (hinten, Zweiter von rechts)
Oliver Müller-Lorey