Straftaten 2024 Weniger Messerangriffe und junge Täter: Kriminalstatistik für Halle und die Region
Wie hat sich die Kriminalität im südlichen Sachsen-Anhalt im Jahr 2024 entwickelt? Einblick zu Straftaten, Tätern und Aufklärungsquoten gibt die Polizeiliche Kriminalstatistik.

Halle (Saale)/MZ. - Im südlichen Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Straftaten im vergangenen Jahr zurückgegangen. Außerdem gab es weniger junge Tatverdächtige sowie einen deutlichen Rückgang bei Messerangriffen. Ein leichter Anstieg konnte dagegen bei der Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen verzeichnet werden. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik hervor, die die Polizeiinspektion Halle am Freitag veröffentlicht hat.
Hälfte der Straftaten wird aufgeklärt
So haben die Beamten im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion in Halle, dem Saalekreis, dem Burgenlandkreis sowie dem Landkreis Mansfeld-Südharz im Jahr 2024 insgesamt 60.637 Straftaten bearbeitet. Das sind 5.043 Fälle weniger als 2023, was einen Rückgang von 7,7 Prozent bedeutet. Die Hälfte der Fälle konnte dabei aufgeklärt werden (50,4 Prozent).
Zu den 30.559 geklärten Straftaten wurden insgesamt 20.020 Tatverdächtige ermittelt. Unter diesen waren 4.910 Nichtdeutsche. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen lag demnach bei 24,5 Prozent (2023: 24,2 Prozent). Die nichtdeutschen Tatverdächtigen hatten laut Statistik insbesondere folgende Nationalitäten: Syrien (885 Tatverdächtige), Rumänien (611), Ukraine (407), Polen (405) sowie Afghanistan (258).
Mehr Männer als Frauen werden Opfer einer Straftat
Einen deutlichen Rückgang gab es bei der Anzahl der Jungtatverdächtigen (Personen unter 21 Jahren). 2024 wurden 4.192 Personen ermittelt. Das bedeutet im Vergleich zu 2023 einen Rückgang um über 12 Prozent (2023: 4.771). Laut Polizeiinspektion fielen die meisten wegen Körperverletzungen (1.198), Ladendiebstahl (681), Beleidigungen (468) oder Sachbeschädigung (451) auf. Es wurden insgesamt 1.093 Kinder, 1.868 Jugendliche und 1.231 Heranwachsende als Tatverdächtige erfasst.
Als Opfer einer Straftat wurden im vergangenen Jahr insgesamt 14.034 Menschen registriert. Davon waren deutlich mehr männlich (8.196) als weiblich (5838).
Diebstähle machen Großteil der Straftaten aus
Beim Blick auf die Art der Straftaten machen Diebstahlsdelikte mit 35 Prozent einen Großteil der Gesamtkriminalität aus. Dennoch sind die Fälle im vergangenen Jahr zurückgegangen. Demnach wurden 2024 insgesamt 21.204 Fälle gezählt (405 weniger als 2023). Dabei konnten 5.808 Fälle aufgeklärt werden, was einer Quote von 27,4 Prozent entspricht. Beim Diebstahl von Kraftfahrzeugen ist eine deutliche Zunahme der Aufklärungsquote zu verzeichnen. Nachdem im Vorjahr 32 Prozent der Fälle aufgeklärt wurden, konnte die Quote 2024 auf 44,9 Prozent gesteigert werden.
Weiter wurden im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Halle 2024 insgesamt 303 Messerangriffe registriert. 2023 waren es noch 352. Die Aufklärungsquote bei diesen Taten lag 2024 bei 81,2 Prozent. Der Anteil von Tatverdächtigen, die keine deutsche Staatsbürgerschaft besaßen, betrug bei diesen Angriffen gut ein Drittel (34,6 Prozent).