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Wahlkampf mit Insektenschutz Was die Bundesumweltministerin bei den Kleingärtnern in Halle sucht

Von Denny Kleindienst 02.09.2021, 14:40
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (2.v.r.)  besuchte Halle.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (2.v.r.) besuchte Halle. Foto: Silvio Kison

Halle (Saale)/MZ - Gar nicht so einfach, über Insektenschutz zu sprechen, wenn um einen herum unzählige Mücken schwirren. Doch Bundesumweltministerin Svenja Schulze und der hallesche Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby (beide SPD) stellten sich der Aufgabe am Mittwochabend in der Kleingartenanlage „Am Rosengarten“. Und Schulze betonte, dass es zwar gerade nicht an Mücken mangelt, „aber die Insektenvielfalt abgenommen hat.“ Und zwar „in einem bedrohlichen Maße“. Deshalb lobte sie das erst im Juni verabschiedete Insektenschutzgesetz der aktuellen Bundesregierung, welches unter anderem neue Regeln für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln beinhaltet.

„Insekten sind die Müllabfuhr der Natur“, sagte die Ministerin und verdeutlichte, dass wir Menschen Insekten brauchen, ja von ihnen abhängen. Dabei schlug sie auch den Bogen zu den Kleingärten. Die seien nicht nur in der Coronazeit ein Rückzugsort gewesen, sondern auch enorm wichtig für Pflanzen und Tiere. Als Orte mit viel Grün seien sie wichtig, um aufgeheizte Städte herunterzukühlen, aber auch um das Wasser bei viel Regen aufzunehmen.

Kleingartenanlagen sind auch „Orte des Umweltschutzes“

Deshalb, so Schulze, sei das Bundesnaturschutzgesetz novelliert worden und Kleingärten würden nun unter Schutz stehen. Ihr Parteikollege und selbst passionierter Kleingärtner Karamba Diaby pflichtete ihr bei: Neben einem Ort, um Freunde und Familie zu treffen, seien Kleingartenanlagen auch „Orte des Umweltschutzes“, sagte er.

Und so bekamen die Kleingärtner, die der Veranstaltung beiwohnten, viel Zuspruch von den der Ministerin und dem halleschen Bundesabgeordneten sowie Lob für ihre Kleingartenanlage „Am Rosengarten“, die sie zuvor besichtigt hatten.

Ralf Meyer, der Landesvorsitzender des BUND in Sachsen-Anhalt, begrüßte zwar das Insektenschutzgesetz, wünschte sich von den beiden Politikern zugleich aber weitergehende Maßnahmen.