„Die Leute lieben es“ Warum der Pavillon aus BaWü bei der Einheitsexpo in Halle so bunt heraussticht
Auf der Einheits-Expo sorgt der Pavillon aus dem Ländle für gute Aussichten und Kinderfreuden.

Halle (Saale)/MZ - Selten strahlte einem die Blütenpracht des Joliot-Curie-Platzes so entgegen, wie von der Aussichtsplattform der Baden-Württemberger. Während die meisten Bundesländer auf der Einheits-Expo in Halle durch repräsentative Glas-Pavillons vertreten sind, streben die Südwestdeutschen gen Himmel: Auf dem Postvorplatz präsentiert das Bundesland einen Aussichtsturm in Höhe eines zweistöckigen Hauses.
„Die Leute freuen sich über die Blumenwiese - vor allem Kinder und Ältere“
Auf der Besucherplattform angekommen, zeigt sich einem Halles Skyline aus neuer Perspektive. Besonders ansehnlich sind zum Beispiel die Türme der Marktkirche, wie sie sich über die Fassaden des Hanserings erheben. Der größte Hingucker ist aber ohne Frage das Blumenmeer des Joliot-Curie-Platzes. Sieht man es sonst nur von nahem, vergisst man, wie groß die Fläche, wie ästhetisch die Muster eigentlich sind. Die Blickachse in Richtung Opernhaus allein ist den Aufstieg wert.
„Die Leute freuen sich über die Blumenwiese - vor allem Kinder und Ältere“, sagt Lisett Leonhardt, Event-Betreuerin am Pavillon. Dabei zaubert nicht nur die Aussicht ein Lächeln auf die Gesichter der Besucherinnen und Besucher: Am Geländer des Turms ist zusätzlich eine Seifenblasenmaschine installiert. Per Knopfdruck kann man Hunderte der schillernden Bläschen auf die Reise in den Himmel über der Saalestadt schicken. „Die Seifenblasen kommen gut an“, sagt Leonhardt, „bei vielen werden da Kindheitserinnerungen wach.“
Seifenblasen für den Pavillion bei der Einheitsexpo in Halle
Es ist kein Zufall, dass ausgerechnet der seifige Kinderspaß beim baden-württembergischen Landesauftritt zu finden ist. Die erste kommerzielle Seifenblasen-Mixtur samt Pustevorrichtung wurde in den 1950er-Jahren in der Nähe des schwäbischen Städtchens Tübingen entwickelt. Noch heute findet man „Pustefix“ im Spielwarenhandel.
Event-Betreuerin Leonhardt kümmert sich auch darum, dass die Seifenblasen verlässlich fliegen. „Die Flüssigkeit muss regelmäßig aufgefüllt werden“, sagt sie. Außerdem misst die 20-Jährige stündlich die Windgeschwindigkeit auf dem Turm. Allerdings nicht, um eine optimale Flugbahn zu garantieren, sondern aus Sicherheitsgründen. „Wenn es stürmt, müssen wird die Aussichtsplattform schließen. Davon sind wir im Moment aber weit entfernt“, sagt sie.
„Immer wieder sehen wir die Leute durch die Windschutzscheiben grinsen und uns zuwinken“
Neben der spielerischen hat der Auftritt des Ländles auch eine informative Seite. Auf einigen Infotafeln erfahren Besucherinnen und Besucher, dass auch Teddybären und Fahrräder im Gebiet des heutigen Baden-Württemberg erfunden wurden. Natürlich brüstet sich der Auftritt auch mit der Ingenieurskunst, die das Automobil ermöglichte.
So kommt es zu einem besonderen Spektakel baden-württembergischen Kulturerbes, wenn die Seifenblasen vom Aussichtsturm herab auf die Autos auf der Kreuzung schweben. „Die Fahrer lieben das“, berichtet Leonhardt. „Immer wieder sehen wir die Leute durch die Windschutzscheiben grinsen und uns zuwinken. Manch einer hupt auch dazu, weil er es so schön findet.“