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USV-Handballer Ronny Voigt USV-Handballer Ronny Voigt: Der Helfer gibt Sicherheit

Von Enrico Werner 13.12.2014, 09:15

Halle (Saale) - Eigentlich ist Ronny Voigt dauernd auf Achse. Bruckdorf, Thalheim und Halle-Neustadt sind die Eckpunkte seines Alltags. Mit dem Auto pendelt der stämmige 1,98-Meter-Hüne täglich zur Arbeit nach Thalheim. Voigt arbeitet als Techniker in einem Solar-Unternehmen. Abends genießt er dann in seinem Häuschen in Bruckdorf zusammen mit seiner Freundin und den drei kleinen Kindern im Vorschul-Alter das Familienleben - es sei denn, er ist beim Handball-Training in Neustadt.

Voigt ist zunächst aber der familiäre Typ. „Die Familie steht an erster Stelle“, sagt er. „Ich habe da einen guten Rückhalt.“ Und der Handballer vom USV Halle, der aber nach eigenen Angaben sehr impulsiv sein kann, wirkt nicht nur introvertiert, sondern vor allem vollauf zufrieden.

Was gerade auch zu weiten Teilen mit Veränderungen in seinem Sport zusammenhängt. „Vor drei Jahren hatte ich den Entschluss gefasst, leistungsorientierter zu spielen“, erzählt Voigt. Also wechselte er vom alten USV Halle zum damaligen HC Einheit. Dort kam er vorrangig in der Reserve in der Verbandsliga zum Einsatz, entwickelte sich aber zum Leistungsträger. Das blieb in Zeiten der Personalnot auch zwei Ligen höher in der Oberliga nicht unbemerkt.

Als Kreisläufer Tobias Suchanke beispielsweise in der letzten Saison verletzungsbedingt ausfiel, vertrat Voigt ihn. Gleiches Spiel diese Saison: Abwehrspieler Robert Wagner war nach einer Roten Karte im Spiel gegen den HC Burgenland für zwei Spiele gesperrt. Voigt ersetzte ihn.

Doch dann passierte etwas Unerwartetes. Wagner kam zurück, aber Voigt blieb. „Er hat sich über das Training angeboten und ist eine gute Alternative“, sagt USV-Trainer Jörg Neumann. Voigt „gab der Abwehr neue Stabilität“, so Neumann. Das passte perfekt zu seiner Idee vom Handball: Aus einer stabilen Verteidigung schnell nach vorn spielen. „Ich bin sehr froh über die Chance, in dieser Mannschaft mitspielen zu dürfen“, erzählt Voigt bescheiden. „Auch wenn man die zwei Klassen Unterschied spürt. Die Oberliga ist viel schneller und athletischer.“

Mit Voigt in der Abwehr gelangen jetzt drei Erfolge am Stück. Er ist somit auch so etwas wie ein Symbol für ein neues Selbstbewusstsein, das sich über die letzten Wochen entwickelt hat. Inzwischen steht der USV auf Rang zwei, vier Punkte hinter dem Ersten HC Glauchau/Meerane, wo der USV am Samstag im letzten Spiel des Jahres antreten muss. „Wir werden von Woche zu Woche besser. Ein Sieg in Glauchau wäre keine Sensation“, sagt der Coach.