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Universität Halle Universität Halle: Im Paulusviertel wird es eng

Von Jan-Ole Prasse 21.05.2014, 21:09
Blick von der Pauluskirche aufs Paulusviertel in Halle.
Blick von der Pauluskirche aufs Paulusviertel in Halle. meinecke/archiv Lizenz

Halle (Saale)/MZ - Langes Suchen nach einem Parkplatz ist im Paulusviertel jetzt schon an der Tagesordnung. Doch die Situation könnte sich Ende dieses Jahres mit der Eröffnung des neuen Geisteswissenschaftlichen Zentrums (GSZ) in der Emil-Abderhalden-Straße noch verschärfen. Das ursprünglich auf dem Gelände des alten Kühn-Hauses in der Ludwig-Wucherer-Straße geplante Parkhaus wird nicht kommen. Grund sind ungeklärte Alteigentümeransprüche an dem Grundstück. Aus diesem Grund habe sich kein Investor für den Bau des 260 Stellplätze großen Parkhauses gefunden, teilte das sachsen-anhaltische Finanzministerium auf MZ-Anfrage mit. „Dieses Grundstück kommt für die Errichtung eines Parkhauses nicht in Frage“, sagte Sprecherin Rotraud Schulze.

Eine andere Lösung für das Parkhaus ist noch nicht in Sicht

Damit werden viele Mitarbeiter, Studenten und Besucher des neuen Zentrums künftig im Paulusviertel parken müssen. Eine andere Lösung für das Parkhaus ist noch nicht in Sicht. Bislang gibt es laut Ministerium nur Überlegungen, auf einer Landesfläche an der neuen Ludwig-Wucherer-Straße ein Parkhaus zu bauen. Die Universität soll dafür ein Verfahren zur Investorensuche einleiten. „Wie lange sich der Bau des Parkhauses dadurch verzögern wird, ist nicht vorhersehbar“, sagte Schulze. Zumindest eine kleine Kompensation soll es geben: 40 zusätzliche Parkplätze werden auf dem Gelände des GSZ eingerichtet.

Klar ist aber, dass die Stellplätze im Paulusviertel für viele Anwohner noch knapper werden. „Die Parksituation dürfte sich mit zunehmender Inbetriebnahme des GSZ angespannt entwickeln“, teilte das Ministerium mit. Schon jetzt kommen im Paulusviertel auf rund 4 000 öffentliche und private Parkplätze etwa 4 500 gemeldete Kraftfahrzeuge - Besucher und Auswärtige nicht eingerechnet.

Die Probleme haben auch den Stadtrat erreicht. Die SPD fordert, dass ein Parkraumkonzept für den Stadtteil erarbeitet wird. Dazu gehören die Einrichtung von Bewohnerparken sowie das Aufstellen von Parkscheinautomaten. Die Erstellung dieses Konzeptes würde rund 25 000 Euro kosten.

Dies stößt bei anderen Stadträten auf Skepsis. „Für das Paulusviertel würde das nichts anderes bewirken, als dass die Leute noch Geld für den Parkausweis bezahlen müssen. Kein einziger zusätzlicher Stellplatz wird dadurch geschaffen“, sagte Bernhard Bönisch (CDU). Laut Verwaltung fehlen vor allem kostenlose Parkplätze im Paulusviertel. Denn trotz der angespannten Situation musste das moderne Parkhaus in der Franz-Andres-Straße im Jahr 2012 Insolvenz anmelden. Über den SPD-Antrag wird der Stadtrat im Juni erneut beraten.