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. . . und Gojko war nicht da

Von Kornelia Privenau 05.12.2007, 13:34

Zappendorf/MZ. - Eine Seniorenweihnachtsfeier ist der rechte Anlass für eine Filmpremiere. So stellte am Dienstagnachmittag der hallesche Dokumentarist Eberhard Krüger seinen Streifen über die Geschichte des Jugendcamps Zappendorf genau dort vor.

Nicht nur Rudi und Walli Peter aus dem Ortsteil Köllme sind rechtzeitig gekommen und warten voller Spannung auf "Film ab". Der modern eingerichtete Klubraum des Camps ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Tische sind weihnachtlich gedeckt, der Kaffee duftet mit selbst gebackener Stolle und Plätzchen um die Wette - alles wie immer bei solchen Gelegenheiten von den Helfern und Mitarbeitern Diana Voigt, Kathrin Kaps, Martina und Petra Bock vorbereitet.

Sabine Skirl, die Camp-Leiterin, hat Annerose und Eberhard Krüger aus Neustadt abgeholt. Lampenfieber habe er nicht mehr, meint Krüger, aber neugierig sei er schon auf die Reaktion des Publikums, das sich ja schließlich in Zappendorf und Umgebung bestens auskenne und oft im Camp zu Gast sei.

Der 55-Minuten-Film beginnt mit kleinen Streifzug durch die Geschichte des Dorfes. Die Musik hat Krüger selbst gemischt, Sohn Steffen spricht den Text. Der Übergang zum Camp ist für die Zuschauer überraschend: Im Steinbruch über dem Gelände ist einst ein Indianerfilm der Defa gedreht worden - mit Gojko Mitic als Chef-Indianer.

Der 67-jährige Krüger ist eigentlich Meister für Transportwesen. Filme zu drehen ist seine Leidenschaft seit vielen Jahrzehnten. Auch im Saalkreis fand er Motive wie die Templerkapelle Mücheln und die Gemeinden Höhnstedt und Zappendorf. Seit kurzem habe er auch Kontakt zum Medienzentrum "Nest" in Wettin, "vielleicht ergibt sich mal ein gemeinsames Projekt", sagt Krüger. Blickt er heute auf Beruf und Hobby zurück, so meint er: "Wenn ich noch mal jung wäre, würde ich die Filmerei zum Beruf machen."

Inzwischen gab es Beifall auf offener Szene - die Senioren haben ihre Freude an dem Film. Mancher erkennt seine Enkelkinder beim Basteln und Spielen wieder. Jeden Tag ist das Camp für Kinder und Jugendliche offen. Die Vielfalt der Freizeitbeschäftigungen und das Wirken von ehrenamtlichen Helfern werden im Film lebendig. Rudi Peter und seine Frau Walli sind begeistert. "Schön, dass es dieses Camp für die Jugend gibt", ist das Paar sich einig. Bleibt ein Wermutstropfen: Gojko war nicht da.