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Retter vor der Kamera UK1: Retter vor der Kamera - Sat.1 dreht Film über Notaufnahme-Station in hallescher Klinik

Von Andreas Montag 27.01.2019, 09:29
Die alte Orthopädie in der Magdeburger Straße
Die alte Orthopädie in der Magdeburger Straße Dirk Skrzypczak

Halle (Saale) - Eine Krankenschwester bereitet konzentriert ein Krankenbett für den nächsten Patienten vor, ein junger, smarter Arzt tritt hinzu und fragt, was aus dem Schlaganfall von gestern geworden sei.

Der Schlaganfall habe einen Namen, bekommt er zur Antwort. Und ja, die Frau habe überlebt. Die Schwester hat den arroganten Doktor in die Schranken gewiesen. Ein pointierter Dialog, der einiges über die handelnden Personen erzählt - und neugierig auf das Ganze macht.

Dreharbeiten in alter Universitätsklinik für Orthopädie

Wir sind in einer Notaufnahme, sie wird im Fernsehen ihren Platz in Berlin haben. Gedreht wird aber in Halle, voraussichtlich bis Mitte Februar. Produziert wird „UK1“, so der Arbeitstitel, von der in Leipzig ansässigen Firma Saxonia Media im Auftrag von Sat.1, einen Sendetermin gibt es noch nicht. Drehort ist die alte Universitätsklinik für Orthopädie an der Magdeburger Straße.

Und warum gerade Halle? „Wir haben deutschlandweit gesucht und sind hier fündig geworden“, sagt Regisseur Alexander Dierbach. Der 39-Jährige, der unter anderem schon einen „Polizeiruf“- und einen „Tatort“-Krimi sowie die TV-Serie „Tannbach - Schicksal eines Dorfes“ gedreht hat, freut sich über die guten Bedingungen, die sein Team und er in den großzügig ausgebauten Räumen gefunden haben.

Film „UK1“: Notaufnahme und Operationssaal für Sat.1-Film eingerichtet

Um möglichst authentisch zu wirken, ist seit dem Herbst gezaubert worden, Wände wurden herausgerissen, die Notaufnahme, ein Operationssaal und auch Räume für das fiktive Klinikpersonal eingerichtet. Auffällig ist die Liebe zum Detail: Man kann beliebig eine Schublade öffnen und wird finden, was man an medizinischem Besteck dort vermuten darf. Auch Komparsen sind in Kompaniestärke unterwegs, es wird von daher also nicht an Lebensnähe fehlen. Immerhin wird hier ja ein Großstadtkrankenhaus simuliert, da herrscht Hochbetrieb, rund um die Uhr. Und es geht schließlich darum, Menschenleben zu retten.

Aber manchmal wird es auch skurrile Momente geben, erzählt der Regisseur. Etwa, wenn einmal ein Schwerverletzter hereingebracht wird und ein anderer Patient sich zeitgleich an der Service-Theke erkundigt, ob es hier eigentlich auch WLAN gebe?

Sie hätten sich für die Produktion ausführlich bei Fachleuten Rat geholt, sagt Alexander Dierbach. Und er betont zugleich den großen Respekt, den die Filmtruppe vor den echten Medizinern und dem ganzen Klinikpersonal hat. Ein Knochenjob, gerade in einer Notaufnahme, findet der Regisseur: „Und was hinzukommt - in der Medizin sind keine Fehler erlaubt“.

Hallenserin Marie Anne Fliegel ist bei Sat.1-Film „UK1“ dabei

Eine Viertelstunde zum Reden hat Dierbach sich nehmen können, der Zeitplan ist straff bei den Filmleuten. Und gut soll es natürlich werden. An Neugier auf das Projekt fehlt es jedenfalls nicht, die Mannschaft ist heiß auf die Produktion, das teilt sich rasch mit. Und eine Hallenserin ist auch dabei: Marie Anne Fliegel, die früher zum Ensemble des neuen theaters Halle gehörte. (mz)