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Übung am Bergmannstrost Übung am Bergmannstrost: Ärzte simulieren Terroranschlag in Halle

05.09.2018, 10:15
Klinikum Bergmannstrost in Halle
Klinikum Bergmannstrost in Halle Klinikum Bergmannstrost/Fechner

Halle (Saale) - Ein Wochenende lang trainieren Notfall- und Akutmediziner im Klinikum Bergmannstrost Halle den Ernstfall. Laut Pressesprecher Christian Malordy wird es einen Massenanfall von Verletzten infolge eines Terroranschlags geben. Doch anders als zu erwarten, stehen die Ärzte dafür nicht in der Notaufnahme, sondern sitzen am Spielbrett.

„Die Teilnehmer üben in Planspielen von Freitag bis Sonntag verschiedene Szenarien eines Terrorfalls und die Auswirkungen auf die Versorgung der Verletzten. Auch wenn wir hoffen, dass es nicht nötig sein wird, müssen Ärzte darauf vorbereitet sein. Und dann geht es darum, möglichst viele Menschen bestmöglich zu behandeln und trotz Ausnahmesituation individualmedizinisch zu versorgen. Das wird im Spiel simuliert“, erklärt Oberarzt Peter Hilbert-Carius. Er hat den Weiterbildungskurs erstmals nach Halle geholt.

Terror-Simulation am Bergmannstrost Halle: Insgesamt 21 Notfall- und Akutmediziner nehmen teil

An dem zweieinhalbtägigen Kurs nehmen demnach insgesamt 21 Notfall- und Akutmediziner des Bergmannstrost sowie des TraumaNetzwerks Sachsen-Anhalt Süd teil. „Als überregionales Traumazentrum ist das Bergmannstrost auf die Versorgung von Schwerstverletzten auch in größerer Zahl gut vorbereitet. Doch eine Massenkarambolage auf der Autobahn unterscheidet sich von einem Massenanfall von Verletzten im Terrorfall“ erläutert Hilbert-Carius.

Die besondere Gefahrenlage, spezielle Verletzungsmuster und die Vielzahl von Betroffenen verlangen am Einsatzort und im Krankenhaus ein besonderes Management. „Im Katastrophenfall muss anders entschieden werden als in der Regelversorgung. Ärzte müssen dann schnell umdenken können“, so Hilbert-Carius.

Terror-Simulation am Bergmannstrost Halle: Szenarien eines Terroranschlages

Bei der Simulation werden die Ärzte mit verschiedenen Szenarien eines Terroranschlages konfrontiert und trainieren ihre Entscheidungskompetenz unter Zeitdruck: Welcher Patient bekommt in welcher Reihenfolge welche Operation mit welchem Material?

„Der Kurs richtet sich darum auch ausdrücklich an erfahrene Ärzte, da solche Entscheidungen entsprechende klinische Erfahrung und Entscheidungskompetenz voraussetzen“, so der Oberarzt. (mz)