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Traditionelle Einrichtung Traditionelle Einrichtung: Uni-Tierklinik soll geschlossen werden

Von Heidi Pohle 23.04.2003, 16:40

Halle/MZ. - Wie der Leiter der Tierklinik, Professor Dr. Hartwig Prange, sagte, seien alle Bemühungen, die Einrichtung in eine private Trägerform zu bringen, bisher fehlgeschlagen. Das führt er zum einen darauf zurück, dass die Uni diesen Prozess von verwaltungstechnischer Seite her nicht intensiv genug begleitet hat: "Wir sind keine Juristen, die so etwas allein machen könnten." Zudem hätte sich in ganz Deutschland niemand gefunden, der qualifiziert genug gewesen wäre, die Klinik weiterzuführen. Der Lehrstuhl bleibt jedoch erhalten, ebenso ein Veterinär, der ausschließlich Tiere der Uni behandelt.

Prange bedauert die Schließung sehr; damit gehe eine 138 Jahre alte Tradition zu Ende. Jährlich wurden in den denkmalgeschützten, sanierten Gebäuden in der Emil-Abderhalden-Straße (Nähe Steintor) 5 000 bis 6 000 Tiere behandelt - rund um die Uhr. Die Tierklinik hat nach dem jetzigen Stand am 17. / 18. Mai zum letzten Mal Bereitschaftsdienst; am 13. Juni findet die letzte Sprechstunde statt. "Für gerade operierte oder behandelte Tiere übernehmen wir natürlich noch die Nachsorge", so Prange.

Wie Uni-Rektor Prof. Wilfried Grecksch am Mittwoch der MZ sagte, sei für kommende Woche ein Gespräch anberaumt, bei dem es um die Tierklinik gehe: "Wir sind bemüht, noch eine Lösung zu finden."

Die Tierärzte-Kammer Sachsen-Anhalts bedauert die geplante Schließung der Einrichtung. Nach den Worten von Geschäftsführerin Juliane Sperling habe die Tierklinik einen sehr guten Ruf, sei für eine hohe Qualität bei der Tierbehandlung bekannt. Um die Versorgung der Haustiere auch in Zukunft sicherzustellen, werden die 26 niedergelassenen Kollegen in Halle und im Saalkreis entsprechende Pläne erarbeiten, auch für den Notfalldienst.