Teamplayer für den Bauhof
HALLE/MZ. - Er löst Dagmar Reinisch ab, die sich wieder voll ihrer ursprünglichen Aufgabe als Fachbereichsleiterin für Jugendhilfe im Diakonieverbund Kyffhäuser widmet. Mit einer Andacht wurde Koth, der bislang Verwaltungsleiter des Diakonissen-Mutterhauses in Elbingerode im Harz war, am Dienstag in sein Amt eingeführt.
Horst Koth kennt die Jugendeinrichtung in Halle bereits seit der Insolvenz: Ende 2007 zeichnete sich ab, dass der Bauhof tief in den roten Zahlen steckt. Doch schon damals war Koth klar: "Diese Arbeit darf nicht untergehen." Zusammen mit Norbert Otte, Geschäftsführer des Diakonieverbundes Kyffhäuser, entwickelte er ein Konzept, wie die evangelische Sozialeinrichtung - die bislang in Trägerschaft der evangelischen Kirchenkreises Halle war - künftig erfolgreich arbeiten kann. Der Diakonieverbund Kyffhäuser sprang als neuer Träger des Bauhofs ein, nachdem der Insolvenzverwalter Lucas Flöther die Einrichtung erfolgreich saniert hatte.
Für Koth, so betonte er am Dienstag bei seiner Einführung, war aber vor allem eines in der schwierigen Zeit des Bauhofs beeindruckend: "Ohne das Engagement der Mitarbeiter, die über das Normale hinaus geht, wäre der Erhalt nicht möglich gewesen."
Mit dem Amtswechsel wird für den gebürtigen Nordhessen auch ein Wohnungswechsel anstehen. "Vorübergehend ziehe ich in das Konvikt in den Franckeschen Stiftungen", sagte er. Auch wenn er sein Haus in Elbingerode (Landkreis Harz), wo seine Ehefrau weiterhin als Krankenschwester tätig ist, nicht aufgeben will, so ist der Mittelpunkt der Familie ohnehin nach Osten verrückt. Während sein Sohn zurzeit in Leipzig Theologie studiert, wechselt seine Tochter im kommenden Jahr an die hallesche Universität, um hier ebenfalls ein bereits begonnenes Theologie-Studium abzuschließen.
Für den Verwaltungsexperten, der bis Anfang der 80er Jahre in der Finanzbuchhaltung eines Textilunternehmens tätig war und seit 1984 in verschiedenen diakonischen Einrichtungen mit kaufmännischen Aufgaben betraut war, steht ein Credo fest. "Nur mit Vertrauen lässt sich etwas aufbauen", ist Horst Koth überzeugt. Einzelkämpfertum sei nicht seine Sache, vielmehr die Arbeit im Team. Netzwerkarbeit auch mit anderen regionalen und überregionalen Trägern ist das, was der 55-Jährige anstrebt. "Ich bin ein Teamplayer", machte er seinen neuen Mitarbeitern am Dienstag deutlich.