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Stummel steht zum ersten Mal im Scheinwerferlicht

Von Sylvia Pommert 29.11.2007, 20:55

Halle/MZ. - Unter der weißen Kappe mit den langen Plüschohren steckt Christin. Die Neunjährige hat ganz rote Wangen vor Aufregung. Zum allerersten Mal soll sie eine Solorolle spielen. In den Jahren zuvor hat sie im Ensemble getanzt. Doch im Mai hat ihr die Tanztrainerin gesagt, dass sie dieses Mal ganz allein auf der Bühne stehen wird.

Ein Ensemble-Kind in einer Hauptrolle - das ist neu in der Weihnachtsrevue "Herr Fuchs und der Weihnachtsgrummel". Ansonsten aber greife man auch in diesem Jahr auf Bewährtes zurück, so Hartmut Reszel, Regisseur und Weihnachtsmann. "Der Erfolg gibt uns Recht." Buch und Idee stammen von Paul D. Bartsch und Reszel selbst. Auch Lieder und Tänze sind aus eigenem Hause. Und selbstverständlich dreht sich auch in diesem Jahr wieder alles um die Bewohner des Märchenwald-Ortes Waumiauschnuffhausen (Bühnenbild Gabi Böttcher).

Seit 15 Jahren steht Herr Fuchs im Mittelpunkt der Handlung und gibt der Show den Titel. Schon 26 Jahre ist indes Helmut Rosenkranz, der Mann im Fuchskostüm, in der Adventszeit auf der Steintor-Bühne zu sehen. Und wie immer bringt der Rotschwanz auch dieses Mal so einiges durcheinander.

Weil er die Zeit bis zur Bescherung nicht abwarten kann, öffnet er sein Geschenkpaket sofort und weckt damit den Weihnachtsgrummel im Weihnachtsberg. Dieser bitterböse Bruder vom Weihnachtsmann hält so gar nichts von Weihnachten. Am liebsten würde er es ausfallen lassen. Zu allem Überfluss setzt er auch noch die Ente Watschel und den Hund Lumpi außer Gefecht.

In dieser fast aussichtslosen Situation haben Rentier Rudi, seine Frau Albina, der Hase Stummel und auch der Fuchs alle Hände voll zu tun, um die drei Karfunkelsteine zu ergattern und damit den Zauber des Grummels zu brechen. Unterstützt werden sie dabei von etwa 370 Kindern aus dem Tanzzentrum No. 1. Seit März haben sie die Show-Tänze einstudiert. Rund 900 phantasievolle Kostüme kommen bei den Vorstellungen zum Einsatz. Das Gedränge hinter der Bühne wird größer. Ein Trüppchen Nussknacker pudert sich vor dem großen Spiegel über die Wangen und zieht die Lippen mit roten Stiften nach.

Watschel (Kathrin Bachmann) ist noch in Zivil und gibt seelenruhig ein Fernsehinterview. Nicole Sommer (Albina, Märchenfee), die seit der TV-Show "You can dance" ein Star ist, verschwindet fix in der Garderobe, um das Feenkleid überzuwerfen. Tanztrainerin Silvia Neubauer zupft noch einmal Stummels Kostüm zurecht. Immer wieder will die Ohrenkappe ins Gesicht des nervösen Hasenkindes rutschen. Rasch gehen die beiden ein letztes Mal die Anfangsszene durch. Draußen im Saal gehen schon die Lichter aus. Tausende blinkende Sterne drehen sich über den Zuschauern. Ein Tusch und lauter Beifall dringt hinter die Kulissen. "Gute Freunde stehen ehrlich füreinander ein", klingt es aus den Lautsprechern. Und das ist das Zeichen für den Auftritt von Hasenkind Christin. Tief atmet sie durch und geht dann tapfer ins Scheinwerferlicht.