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Festumzug auf 16 Millimeter gebannt Streifen zur 1.000. Wiederkehr der Gründung der Stadt im Herbst im Kino Zazie zu sehen

Von Katja Pausch 04.07.2021, 09:30
Aus Anlass des 60. Jahrestages des Festumzugs hatte Stabenow eigentlich eine Filmvorführung Kino Zazie im Juli geplant.
Aus Anlass des 60. Jahrestages des Festumzugs hatte Stabenow eigentlich eine Filmvorführung Kino Zazie im Juli geplant. (Foto: Silvio Kison)

Halle (Saale)/MZ - Für Michael Stabenow, seit mehr als sechs Jahrzehnten Hobbyfilmer aus Leidenschaft, war der beeindruckende Festzug aus Anlass der 1.000. Wiederkehr der Gründung der Stadt ein besonderes Erlebnis - und zugleich auch eine besondere Herausforderung: Der Hallenser, damals Mitglied im Amateurfilmklub des Waggonbau Ammendorf, wollte sich an diesem 2. Juli 1961 auf keinen Fall die Gelegenheit nehmen lassen, ein solch historisch einmaliges Erlebnis auf Film zu bannen.

Streifen zur 1.000. Wiederkehr der Gründung der Stadt im Herbst im Kino Zazie zu sehen

„Wir haben damals zu viert mit drei Kameras an der Rudolf-Breitscheid-Straße gestanden und gespannt auf den Festumzug gewartet“, erinnert sich der 82-Jährige, der über ein unerschöpfliches Archiv an Filmen zur halleschen Stadtgeschichte verfügt und regelmäßig zu Filmvorführungen einlädt. Zum Glück hätten er und seine Filmklub-Freunde - neben Stabenow noch Klubleiter Fred Gross sowie Horst Katzenellenbogen und Werner Klinke - nicht allzu lange in der Hitze (das Thermometer zeigte laut Stabenow über 32 Grad Celsius) ausharren müssen, denn der aus 103 farbenprächtigen Schaubildern bestehende Festzug sei gegen 10 oder 11 Uhr an den Franckeschen Stiftungen gestartet und über Breitscheid-Straße, der damaligen Stalin-Allee, Thälmannplatz, Leninstraße, Marx-Engels-Platz (Steintor), Ludwig-Wucherer-Straße, Reileck, Geist- und Große Ulrichstraße zum Markt und zurück zu den Franckeschen Stiftungen gezogen. „Da waren wir zeitig dran“, so Stabenow - immerhin dauerte der Umzug mit Bildern zu Ereignissen und Persönlichkeiten der 1.000-jährigen halleschen Stadtgeschichte ganze zweieinhalb Stunden.

Festumzug auf 16 Millimeter gebannt

„Gefilmt haben wir auf 16 Millimeter Umkehrfilm Agfa-Color“, erklärt Stabenow, er und seine Filmfreunde hätten dabei die Kameratypen AK 16 und Admira 16 verwendet. „Aus dem umfangreichen Material haben wir einen Film von 25 Minuten Länge zusammengeschnitten und produziert“, so Stabenow. In Berlin habe man eine Kopie aus dem Original anfertigen lassen, die ab 1964 - so lange dauerte die aufwändige Filmherstellung - gezeigt wurde.

„Unser Film ist durch unzählige Hände gegangen, er wurde beim Rat der Stadt, in Altenheimen und an vielen anderen Orten gezeigt“, so der Experte. 2002 dann sei der Film dermaßen verschlissen gewesen, dass er entsorgt werden musste. Doch keine Sorge - das Original von 1964 ist im Besitz von Stabenow, der in den Bavaria-Filmwerken in München zwei neue Kopien anfertigen ließ, die er, mit neuen Kommentaren versehen, bereits mehrfach im Luchs-Kino gezeigt hat.

Aus Anlass des 60. Jahrestages des Festumzugs hatte Stabenow eigentlich eine Filmvorführung im Juli geplant. Daraus ist aus Pandemiegründen nichts geworden. Nun hofft Stabenow, den Film im Herbst im Zazie präsentieren zu können. Ein Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben.