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Start des Laternenfests Start des Laternenfests: Computer legt die Lunte

Von Ralf Böhme 27.08.2004, 16:57

Halle/MZ. - Ein Spiel mit tausend Farben soll sich Sonnabendabend am Himmel über Halle entfalten. Das Spektakel steigt etwa gegen 22 Uhr und gilt traditionell als ein Höhepunkt des Laternenfestes. Seit Freitagabend sind Feuerwerker aus Brandenburg genau wie hunderte andere Helfer für das größte Volksfest der Region im Einsatz. Zehntausende Gäste, mit denen die Veranstalter rechnen, erwarten bis morgen Nachmittag ein abwechslungsreiches Programm zwischen Peißnitz, Ziegelwiese und Amselgrund. Die Kinderbühne - Auftakt 11 Uhr - ist am Riveufer aufgebaut.

Der Startplatz für das Feuerwerk befindet sich oberhalb des Saaletals. Das Gelände auf felsigem Untergrund ist abgesperrt. Zwei Spezialtransporter mit einer Traglast von zehn Tonnen rollen Technik und Geschosse an. Lutz Schallschmidt und seine Kollegen aus dem brandenburgischen Döbern richten es als Abschussbasis her. Dafür sind zehn Stunden eingeplant. Dann muss alles an seinem vorher berechneten Platz stehen.

Aus insgesamt 700 Rohren soll in den Nachthimmel gefeuert werden. Um die Explosionen auszulösen, so Schallschmidt, müsse jedoch keine Lunte angezündet werden. "Mit dem Feuerzeug ziehe ich nur noch beim Kindergeburtstag los", sagt der 41-jährige Familienvater. Das Auslösen der Lichtershow beim Laternenfest geschieht statt dessen über Peilsender und mit Funksignalen. Der Feuerwerker sitzt dabei rund 100 Meter entfernt an einem Computer-Arbeitsplatz. Dabei steht die Crew im ständigen Kontakt mit in der Nachbarschaft stationierten Einsatzkräften der Feuerwehr, die bei Funkenflug oder anderen Zwischenfällen sofort eingreifen können.

Das Feuerwerk im Auftrag der Fest GmbH ist für etwa 15 Minuten konzipiert. In dieser Zeit, so sieht es der Regieplan der Feuerwerker vor, werden die verschiedensten, oft mehrdimensionalen Lichteffekte erzeugt. Sonne, Mond und Sterne sowieso, aber auch riesige Schmetterlinge steigen dann über dem Saaletal auf. Dass es klappt, dafür bürgt Schallschmidt mit seinem Namen. Seit elf Jahren gestaltet der ehemalige Nachrichtentechniker jährlich mehr als 200 Feuerwerke, darunter bei den Stralsunder Hafentagen und zur Potsdamer Schlösser-Nacht.

Schon lange bevor das Feuerwerk am Sonnabend gegen 22 Uhr losgeht, können die Besucher etwas erleben. Auf der Bühne im Amselgrund präsentieren die MZ und die Stadt 21.15 Uhr ein Konzert des Philharmonischen Staatsorchesters unter dem Motto "In lauer Sommernacht". Unter anderem erklingt die Ouvertüre aus der Feuerwerksmusik von Händel. Um 22.45 Uhr gastiert der populäre Alpen-Rocker Hubert von Goisern mit seinem neuen Programm "Trad II".