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Ermittlungen zum tödlichen Unfall dauern an Stadt Halle will über Radfahrstreifen reden

Von Jonas Nayda 21.05.2021, 11:30
Ein „Ghostbike“ steht an der Unfallstelle Berliner Straße.
Ein „Ghostbike“ steht an der Unfallstelle Berliner Straße. (Foto: Silvio Kison)

Halle (Saale) - Die Stadtverwaltung will sich Gedanken machen, wie die Kreuzung Berliner- / Paracelsusstraße künftig vor allem für Radfahrer sicherer werden kann. René Rebenstorf, Beigeordneter für Stadtentwicklung, kündigte am Mittwoch im digitalen Hauptausschuss an, das Thema mit der städtischen Unfallkommission erörtern zu wollen.

Zuvor hatte Hendrik Lange?(Die Linke) in der Videokonferenz kritisiert, dass nur sehr wenige Radwege in der Stadt deutlich mit roter Farbe auf dem Asphalt markiert wären. Es sei traurige Realität, dass zuletzt wieder ein Radfahrer nach einem Verkehrsunfall gestorben sei. Auch der ADFC hatte immer wieder darauf hingewiesen, dass gefährliche Kreuzungen für Radfahrer besser gesichert werden müssen.

Ghostbike als Mahnmal

Ein 36-jähriger Hallenser war am 19. April kurz vor der Kreuzung von einem rechtsabbiegenden Lkw erfasst worden. Wenige Wochen später erlag der Mann im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Anfang Mai hatten mehr als 200 Menschen eine Gedenk-Radtour zur Unfallstelle veranstaltet und ein sogenanntes Ghostbike als Mahnmal aufgestellt.

Die Ermittlungen zu den Umständen und Ursachen des Unfalls sind noch nicht abgeschlossen. Die Stadtverwaltung wollte sich deshalb auf MZ-Nachfrage noch nicht zu dem Fall äußern. Laut Pressesprecher Drago Bock entsprechen die aktuellen Markierungen an der Kreuzung allerdings den gesetzlichen Vorgaben für Radverkehrsanlagen.

Der Beigeordnete René Rebenstorf kündigte am Mittwoch an, voraussichtlich nach der Sommerpause im September im Planungsausschuss der Stadt über die Diskussion mit der Unfallkommission zu berichten. Es sei richtig, dass grundsätzlich über das Thema gesprochen werde, vieles müsse jedoch auch im Einzelfall entschieden werden. (mz)