Sportlerwahl 2016 Sportlerwahl 2016: Wer wird Halles Sportlerin des Jahres?
Halle - Was für ein Jahr für Halles Sportlerinnen. Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und zum Höhepunkt die Olympischen Spiele in Rio – stets mit hallescher Beteiligung. Insgesamt neun Athletinnen aus acht Sportarten sind vom Stadtsportbund für die Wahl zur Sportlerin des Jahres nominiert worden.
Die MZ stellt die Nominierten vor.
Cindy Rogge
Kaum eine Sportlerin erlebte ein solches Auf- und Ab, wie die junge Boxerin. Im März verpasste sie in ihrer Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm die Qualifikation für den Olympia-Kader. Stattdessen trat sie im Mai bei den Weltmeisterschaften in der nicht-olympischen Klasse bis 64 Kilo an und wurde Zehnte. In derselben Kategorie holte sie im November die deutsche Meisterschaft – eine Woche später erlitt Rogge einen schweren Asthmaanfall, lag an ihrem 23. Geburtstag im Krankenhaus.
Ob und wann sie 2017 wieder in den Boxring zurückkehrt, ist offen.
Luise Malzahn
Die Titelverteidigerin, die 2015 noch Dritte bei der Judo-WM wurde, hat ein schweres Jahr hinter sich. Sechs Wochen vor den Olympischen Spielen riss sie sich das Kreuzband. Trotzdem stellte sie sich in Rio auf die Matte und wurde Fünfte – eine starke Leistung, doch mit der erhofften Medaille wurde es wegen des schweren Handicaps nichts.
Bis zum Sommer will sie die Verletzung nun auskurieren, dann geht’s weiter – die Olympischen Spiele 2020 in Tokio sind das Ziel!
Lisa Fritsche
„Lisa entwickelt sich außerordentlich positiv.“ Die lobenden Worte für die Slalomkanutin aus Zeitz fand kein geringerer als Bundestrainer Michael Trummer. In der Tat waren die sportlichen Leistungen der 23-Jährigen in diesem Jahr beeindruckend. Im Mai sicherte sie sich erstmals Edelmetall in der Eliteklasse, wurde Zweite bei der Europameisterschaft.
Von einem persönlichen und sportlichen Schicksalsschlag blieb aber auch Fritsche nicht verschont: Durch den tödlichen Unfall von Stefan Henze bei den Olympischen Spielen verlor sie ihren Trainer und Betreuer.
Julia Lier
Die Überfliegerin des halleschen Sportjahres, denn als einzige Athletin brachte die Ruderin eine olympische Medaille mit nach Hause. Im Doppelvierer sicherten sich Lier und ihre Mitstreiterinnen den Sieg. „Wir haben nur Party gemacht“, berichtete die 25-Jährige über die folgenden Feierlichkeiten.
Wieder zu Hause wurde die Gold-Auszeichnung auch in Halle groß gefeiert, und Anfang Dezember wurde Lier zu Sachsen-Anhalts Sportlerin des Jahres gewählt.
Michaela Schmidt
Den ganz großen Höhepunkt in diesem Jahr verpasste die Ruderin. Mit dem deutschen Frauen-Achter scheiterte Schmidt im letzten Qualifikationsrennen für die Olympischen Spiele. Später kündigte die 26-Jährige ihr Karriereende im Leistungssport an.
Eine Karriere, in der sie unter anderem in diesem Jahr mit einem fünften Platz bei den Europameisterschaften oder zahlreichen Top-10-Platzierungen bei internationalen Wettkämpfen begeistern konnte.
Julia Scharenberg
Die Karatesportlerin von der Budo-Akademie Halle zählte auch dieses Jahr wieder zu den Besten ihres Sports. Bei den Europameisterschaften im Mai im französischen Montpellier wurde sie Siebte.
Den größten Erfolg des Jahres feierte die 23-Jährige außerhalb der Sporthalle: Im Dezember schloss sie ihr Lehramtsstudium an der Universität Leipzig ab, ist ab sofort Lehrerin für Mathematik, Deutsch und Sport.
Jessica Luster
Auf Weltklasse-Niveau in ihrem Sport war auch Jessica Luster unterwegs. Die Rettungsschwimmerin der DLRG-Ortsgruppe Halle-Saalekreis belegte bei der WM im September im niederländischen Noordwijk einen starken vierten Rang, verpasste einen Podestplatz nur knapp.
Aufs Treppchen schaffte es die 26-jährige Touristikstudentin schließlich beim renommierten Deutschlandpokal, bei dem Luster Dritte im Hindernisschwimmen wurde.
Nadine Müller
Halles Sportlerin der Jahre 2013 und 2011 schaffte es in diesem Jahr zum zweiten Mal zu den Olympischen Spielen. Nach ihrem vierten Platz 2012 in London, schleuderte die 31-Jährige den Diskus in Rio auf 63,13 Meter und kam auf den sechsten Rang. Eine kleine Enttäuschung, denn mit einer Weite in der Nähe ihrer Saisonbestleistung hätte sie ihre erste Olympiamedaille gehabt.
Dennoch bestätigte die Hallenserin ihren Status als eine der besten Werferinnen der Welt.
Nora Poel
Die 25-Jährige betreibt die wohl ungewöhnlichste Sportart unter allen Nominierten: Ultimate Frisbee. In diesem Jahr reiste die Hallenserin zum ersten Mal mit der Nationalmannschaft zu den Weltmeisterschaften in London – und wurde auf Anhieb Siebte.
„Unsere Trainerin meinte, dass Deutschland noch nie so ein starkes Frauenteam hatte“, berichte Poel, die im Ligabetrieb für den USV Halle an den Start geht.
Wen zeichnen die Hallenser für die gezeigten sportlichen Leistungen im Olympia-Jahr 2016 aus? Stimmen Sie bis zum 7. Januar 2017 ab! Die Publikumswahl ist einer von vier Bausteinen, aus denen das Gesamtergebnis letztendlich berechnet wird. Hinzu kommen ein Jury- und ein Journalisten-Votum, plus ein Leistungssport-Ergebnis-Faktor, den der Stadtsportbund Halle ermittelt.