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SPD schwenkt um SPD schwenkt um: Bekommt Heide-Süd nun doch einen neuen Rewe?

Von Tanja Goldbecher 15.05.2019, 08:16
Um den Bau eines neuen Rewe-Markts in Heide-Süd gibt es Diskussionen. (Symbolfoto)
Um den Bau eines neuen Rewe-Markts in Heide-Süd gibt es Diskussionen. (Symbolfoto) imago stock&people

Halle (Saale) - Die Mehrheit des Stadtrats war sich Ende vergangenen Jahres einig: Im Stadtteil Heide-Süd wird kein weiterer Einkaufsmarkt benötigt. Die Fläche an der Blücherstraße, die Rewe für einen Neubau von der Stadt kaufen wollte, sollte lieber zur Stadtentwicklung genutzt werden. Doch ein halbes Jahr später kommt neuer Schwung in die Debatte: Die SPD-Fraktion rückt von ihrer früheren Position ab und spricht sich nun doch für einen neuen Rewe in dem Viertel aus.

„Heute, sechs Monate nach der ursprünglichen Abstimmung, haben sich die Rahmenbedingungen geändert“, sagt SPD-Stadtrat Kay Senius. Der Technologiepark habe deutlich gemacht, dass die Grünfläche nicht benötigt wird. Außerdem habe der Edeka-Konzern, der am Hubertusplatz einen NP-Markt betreibt, keine Initiative gezeigt, den Discounter zu vergrößern.

Ein Hauptargument gegen einen neuen Rewe in Heide-Süd

Das war jedoch ein Hauptargument gegen einen neuen Rewe: Wenn Edeka den Standort ausbaut, würden die Anwohner auch ohne Neubau ein größeres Warenangebot bekommen. Bisher ist allerdings nichts passiert. Auf eine MZ-Anfrage, ob Edeka noch immer an seinen Entwicklungsplänen festhält, hat der Konzern nicht geantwortet.

Nun hat die SPD-Fraktion den Antrag eingereicht, dass der Stadtrat erneut über den Rewe-Neubau in Heide-Süd abstimmen soll. Unterstützung würden die Sozialdemokraten wahrscheinlich von CDU/FDP und den Mitbürgern bekommen, die von Anfang an für den Markt-Neubau waren.

„Es gibt tolle Konzepte für Halle, aber diese müssen auch konsequent eingehalten werden“

Als Wahlkampf bezeichnet hingegen die Linke den Vorstoß der SPD. „An der Ausgangssituation hat sich nichts verändert“, sagt Linke-Stadträtin Anja Krimmling-Schoeffler. Ein weiterer Supermarkt-Standort würde dem Einzelhandelskonzept der Stadt widersprechen. Ihrer Meinung nach sollte die städtische Fläche zur Stadtentwicklung genutzt werden. Eine Kita werde zum Beispiel perspektivisch in dem wachsenden Viertel gebraucht.

Auf die Einhaltung des Einzelhandelskonzepts hat auch Antje Bauer von der IHK Halle-Dessau bei der Podiumsdiskussion „Mitreden“ am Montagabend im Stadthaus gepocht. „Es gibt tolle Konzepte für Halle, aber diese müssen auch konsequent eingehalten werden, wenn Investoren anfragen“, sagte Bauer auf der Veranstaltung, die von der Fraktion Mitbürger initiiert wurde. Sie habe beobachtet, dass zwar viele Menschen durch die hallesche Innenstadt strömen, jedoch selten verweilen. Genau das müsse jedoch durch eine attraktive Gestaltung erreicht werden, um den Einzelhandel langfristig zu erhalten. (mz)

Der Stadtrat hat sich gegen einen neuen rewe-Markt in Heide-Süd ausgesprochen. (Symbolfoto)
Der Stadtrat hat sich gegen einen neuen rewe-Markt in Heide-Süd ausgesprochen. (Symbolfoto)
imago stock&people
Heide-Süd von oben: Hier war früher einmal russisches Militärgebiet.
Heide-Süd von oben: Hier war früher einmal russisches Militärgebiet.
Steffen Schellhorn