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16. Jahrhundert trifft Moderne So verbindet ein hallescher Optiker Historie mit hochmoderner Medizintechnik

Das traditionsreiche hallesche Unternehmen Trothe-Optik bezieht einen neuen Standort im Dürer-Haus.

Von Katja Pausch 10.10.2021, 09:00
Die Geschwister Ulrike Kloevekorn-Fischer und Kristian Kloevekorn-Norgall im neuen „Haus des Sehens“
Die Geschwister Ulrike Kloevekorn-Fischer und Kristian Kloevekorn-Norgall im neuen „Haus des Sehens“ Foto: Silvio Kison

Halle (Saale)/MZ - Eines der ältesten halleschen Unternehmen ist am neuen Standort Dürer-Haus am Kleinschmieden angekommen: Mit einem geselligen Dankeschön-Abend für die Architekten des halleschen Büros Formgold sowie die Mitarbeiter der bauausführenden Tischlerei Lilie, ebenfalls in der Saalestadt ansässig, haben die Geschwister Ulrike Kloevekorn-Fischer und Kristian Kloevekorn-Norgall nun gemeinsam mit ihren Mitarbeitern das neue Domizil für ihr alteingesessenes Unternehmen Trothe-Optik auch offiziell eingeweiht.

Gestaltung verbindet historisches Interieur und hochmoderner Optikertechnik

„Es war uns wichtig, regionale Handwerksfirmen für den Umbau des historischen Dürer-Hauses gewinnen zu können“, so Augenoptik-Ingenieurin Ulrike Kloevekorn-Fischer. Nachdem im Sommer die Umbau- und Sanierungsarbeiten in einem der bekanntesten Renaissancehäusern der Stadt abgeschlossen waren, konnte nun das neue „Haus des Sehens“ die ersten Kunden empfangen.

In dem vierstöckigen, schmalen Fachwerkbau aus dem frühen 16. Jahrhundert, das als eines der letzten Giebelhäuser der Stadt Halle gilt, sind nun die beiden verbliebenen von einstmals drei Standorten des 1817 gegründeten Unternehmens Trothe-Optik unter einem Dach vereint. „Wir haben bei der Gestaltung auf eine Verbindung von historischem Interieur und hochmoderner Optikertechnik gesetzt“, so Kristian Kloevekorn-Norgall, ebenfalls Ingenieur für Augenoptik.

Moderne Technik

Die beiden Geschäftsführer des halleschen Unternehmens Trothe-Optik bieten nun als eines der bundesweit modernsten Optometrie-Zentren dieser Art auf zwei Etagen sämtliche Augenoptiker-Dienstleistungen auch für medizinische Spezialfälle an - unter anderem mit in Deutschland seltener bis einmaliger Technik. Dazu zählt zum Beispiel ein Myopie-Gerät, mit dem bei Kindern mittels biometrischer Vermessung der zu erwartende Grad der Kurzsichtigkeit berechnet werden kann. „Daraus können dann die geeigneten Präventionsmaßnahmen abgeleitet werden“, berichtet Unternehmerin Kloevekorn-Fischer.

Während im Erdgeschoss Beratungs-, Test- und Verkaufsräume für den Kundenverkehr vorhanden sind, beherbergt das Obergeschoss Messräume für augenoptische Tests und Screenings. Hier werden unter anderem Dunkel-Sehtests und an speziellen Simulationsgeräten auch Nachtsichttests zum Beispiel für Autofahrer absolviert. Auch Kontaktlinsen können in einem separaten Raum angepasst werden, ebenso wird Ulrike Kloevekorn-Fischer als Spezialistin besondere Kontaktlinsenanpassungen für Menschen mit schwerwiegenden Augenverletzungen anbieten.

Gemälde des halleschen Malers Sebastian Herzau verbindet Historie und heute

An einem Testplatz für Arbeitsplatzbrillen, ausgestattet mit Blickwinkel- und Lichtmesstechnik, können Kunden bei der Wahl der optimalen Sehhilfe für den Schreibtisch beraten werden. Zudem gibt es eine hauseigene Werkstatt, in der Brillen und Sehhilfen in Handarbeit angefertigt werden. „Es ist unsere kleine Manufaktur“, so Ulrike Kloevekorn-Fischer.

Ein weiteres technisches Highlight präsentiert Kristian Kloevekorn-Norgall: Mit einem hochmodernen Brillenglaszentriersystem können leidige Probleme beim Tragen von Gleitsichtbrillen beseitigt werden. Mit einem Gemälde des halleschen Malers Sebastian Herzau, das über dem Treppenaufgang im „Haus des Sehens“ hängt, wird indes noch einmal die Verbindung von damals und heute sichtbar: Das Bild zeigt den barocken Eingang zum einstigen Trothe-Optiker in der Großen Steinstraße 16.